Verheerende Waldbrände an idyllischem See in Tirol: Raucher gesteht, Feuer gelegt zu haben
Ein Raucher hat am idyllischen Plansee in Tirol an mehreren Stellen Feuer gelegt. Über 130 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Das Motiv des Brandstifters ist der Polizei ein Rätsel.
Plansee - Wer von Schloss Linderhof in Bayern über den Ammersattel nach Tirol fährt, hat kurz hinter der österreichischen Grenze das Gefühl, auf einmal in Norwegen gelandet zu sein. Wie ein Fjord schmiegt sich der 77 Meter tiefe azurblaue Plansee in die Ammergauer Alpen. Er ist der zweitgrößte natürliche See Tirols, der auch noch mit einem weiteren Wasserparadies, dem Heiterwanger See, über einen kurzen Kanal verbunden ist. Es ist unfassbar, was ein 36-jähriger Österreicher am Donnerstag (14. März) hier abgezogen hat.
Feuer am Plansee in Tirol (Österreich): Plötzlich steigen Rauchschwaden oberhalb des Seeufers auf
Kurz nach 13 Uhr entdeckten Passanten Rauchschwaden im Bereich der beiden Seen. Gleich an mehreren Stellen waren Brände in der nach dem Winter noch trockenen Bodenvegetation ausgebrochen und breiteten sich auf die Bäume aus. Sofort rückten die Feuerwehren der benachbarten Orte Reutte, Breitenwang, Lechaschau und Höfen aus.
„Die Brände waren teilweise in unwegsames Gelände vorgedrungen, wodurch die Löscharbeiten für die Feuerwehrkräfte sehr erschwert und wegen Steinschlaggefahr zeitweise eingestellt werden mussten“, berichtet die Landespolizeidirektion Tirol. Die Planseestraße von Linderhof nach Reutte wurde gesperrt, damit die Einsatzfahrzeuge freie Fahrt haben.
Aufwendige Löscharbeiten bei Feuer am Plansee: Helikopter wirft Wasserbomben in die Flammen
Die Feuerwehr Landeck schickte dann eine Feuerwehrdrohne, um die Brandherde besser ausforschen zu können, es gibt an vielen Stellen des Ufers nur schmale Wanderwege. Die Polizeihubschrauber Libelle Tirol und Libelle Vorarlberg unterstützen die Feuerwehren zudem aus der Luft. Mit den Helikoptern wurden Wasserbomben auf die Flammen abgeworfen. Zum Absichern der Einsatzkräfte war auch die Bergrettung Reutte vor Ort. „Um 19 Uhr mussten die Löscharbeiten am Boden und aus der Luft aufgrund der einsetzenden Dunkelheit und des unwegsamen Geländes vorerst eingestellt werden“, berichtet die Polizei weiter. Am Freitagvormittag wurden die Löscharbeiten wieder aufgenommen, um Glutnester zu tilgen. „Bis dato wurde niemand verletzt und kein Gebäude beschädigt“, hieß es weiter.
Polizei nimmt Mann am Plansee fest: Raucher gesteht, Feuer gelegt zu haben – Motiv unklar
Im Laufe der Ermittlungen stieß die Polizei „im weiteren Umkreis der Tatorte“ auf einen 36-jährigen Österreicher, der die Brände gelegt haben soll. Der Mann „wurde festgenommen, und über Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Innsbruck eingeliefert“. Der Verdächtige gestand laut Polizei, „zwischen etwa 13 und 14 Uhr mit seinem Feuerzeug bzw. mit brennenden Zigaretten mehrere Brandherde an der Planseestraße im Bereich des Heiterwanger See und Plansee entzündet zu haben“. Das Ausmaß der verbrannten Wald- und Wiesenfläche könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, heißt es weiter. „Ein Motiv für die Brandstiftungen konnte bislang nicht erhoben werden.“
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