„Je sicherer man sich fühlt, desto leichter fällt man rein“ - Polizei informierte in Weilheim über Schockanrufe und Enkeltricks
Die Weilheimer Polizei informierte an Stand im „Kaufland“ über Schockanrufe und Enkeltricks. Viele - vor allem ältere - Kunden nutzten die Gelegenheit, um sich Tipps für den Umgang mit Telefonbetrug zu holen
Weilheim – Dieses Jahr bieten die bayerische und sächsische Polizei noch bis einschließlich heute viele Aktionen zur Prävention des Telefonbetrugs an. Eine davon war ein Informationsstand im Weilheimer „Kaufland“, der am Dienstag im Ein- und Ausgangsbereich des Supermarktes aufgestellt war. Anwesend war der Kriminalhauptkommissar Simon Bräutigam, der sich auch schon im vergangenen Jahr aktiv für diesen Zweck eingesetzt hat.
In seinen über 100 Vorträgen, die er im vergangenen Jahr zum Thema „Trickbetrug“ gehalten hat, wollte er vor allem auf den richtigen Umgang mit den Betroffenen hinweisen. Denn wer Opfer von Trickbetrug wurde, auf den sollte nicht mit dem Finger gezeigt werden. Im Gegenteil, „dieser Betrug kann jeden treffen, dafür sollte man sich nicht schämen, sondern darüber aufklären“, sagt Bräutigam.
100 Vorträge im vergangenen Jahr
An seiner Seite stand Polizeihauptkommissar Jürgen Schnitter. Er beantwortete die vielen Fragen der Besucher, denn der Stand war jederzeit gut besucht. Überwiegend ältere Menschen zeigten großes Interesse an der Möglichkeit, allgemeine wie auch detailliertere Fragen stellen zu können. Die beiden Polizisten nahmen sich Zeit für jede einzelne Person und brachten den Menschen dieses Thema näher. Dabei waren die vielzähligen Flyer sehr hilfreich, in denen die verschiedenen Maschen der Trickbetrüger von allen Seiten beleuchtet werden.
Die Zahl dieser Verbrechen ist in den vergangenen Jahren konstant angestiegen. „Vor allem Schockanrufe oder -nachrichten sind am erfolgreichsten.“, berichtet Schnitter. Dabei werden überwiegend ältere Menschen kontaktiert und es wird behauptet, einem Familienmitglied sei etwas zugestoßen und man brauche schnell Geld oder eine Kaution. Diese List ist ähnlich zum „Enkeltrick“, bei dem sich fremde Personen als Familienmitglieder ausgeben und eine hohe Summe verlangen. Diese Anrufe sind oft sehr überzeugend, weshalb es schnell passiert, dass man auf die Betrüger reinfällt. Aber auch mit falschen Polizisten oder Ausweisen wird getäuscht. sind Gründe für Täuschung. Laut Polizei werden jüngere Menschen eher Opfer von Online-Geldanlagen, was zu vollständigem Vermögensverlust führen kann.
Anrufe sind oft sehr überzeugend
Wichtig ist, dass Betrug kein Alter kennt und es essenziell ist, darüber aufzuklären. Denn „je sicherer man sich fühlt, desto leichter fällt man auf Trickbetrug rein“, wie Bräutigam meint. Mit Prävention will die Polizei bewirken, dass man auf derartige Situationen vorbereitet ist. Dafür kann man sich beispielsweise Notfallnummern aufschreiben oder die obigen Tipps ausschneiden. Schon eine solche Erinnerung neben dem Telefon kann behilflich sein. cha/anp