Fit für den Notfall im Wasser: Feuerwehr probt Einsätze im neuen Ortspark-See

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Ihre neue Ausrüstung und das Erlernte testet die Feuerwehr Kirchheim im Park-See. © bb

Im neuen Ortsparksee hat die Feuerwehr Kirchheim nun den Erstfall geprobt und ihr neue Wasserrettungs-Equipment getestet. Wir waren dabei.

Groß war die Überraschung dieser Tage bei den letzten Besuchern der Landesgartenschau in Kirchheim, als sie abends plötzlich im Park-See einige Schwimmer in Badehose entdeckten. Kurz danach wurden Rettungssäcke an Leinen in deren Richtung geworfen, zudem große, rote Luftmatratzen, besetzt mit drei Feuerwehrleuten, die zu den Schwimmern paddelten und diese „retteten“. Zwei ältere Damen aus Österreich sagten im Vorbeigehen: „Hätten wir das gewusst, hätten wir unsere Badeanzüge mitgenommen und wären auch in den See gehüpft – von so muskulösen, jungen Männern würden wir uns gerne retten lassen.“

Eigentlich ist das Schwimmen im neuen Park-See ja streng verboten. Die Badegäste waren aber nicht irgendwelche Schwimmer: Für die Freiwillige Feuerwehr Kirchheim machten die Verantwortlichen eine Ausnahme. Und so konnten erstmals die neuen Ausrüstungsgegenstände Wurfsack, Rettungsschlitten und Rettungsanzüge live eingesetzt werden.

Probe für den Ernstfall: Ab Herbst könnten die Einsatzkräfte echt Badegäste retten müssen.
Probe für den Ernstfall: Ab Herbst könnten die Einsatzkräfte echt Badegäste retten müssen. © bb

Als klar war, dass der Ortspark einen See bekommen würde, begann die Feuerwehr mit den Planungen für den Bereich Wasserrettung. „Das haben wir zuvor gar nicht betreut“, sagt Florian Grabler, er ist Zugführer bei der Wehr und zuständig für diesen neuen Bereich. Es folgten viele Theoriestunden, zehn Kameraden machten während des letzten Winters bei der Wasserwacht eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer. Zusätzlich erhielt die Feuerwehr Rettungs-Equipment: Rettungs-Wurfsäcke, in denen jeweils 20 Meter Leine aufgewickelt ist, der Sack wird dann zum in Not befindlichen geworfen und der über die Leine ans Ufer gezogen. Rettungsschlitten sind wie große, aufblasbare Luftmatratzen, auf ihnen können Feuerwehrleute, stehend wie auf einem StandUp-Board oder kniend, zum Verunglückten paddeln. Schließlich noch Rettungsanzüge, stabile Neopren-Anzüge, in denen sie zu dem Ertrinkenden schwimmen können.

„Noch darf im See ja offiziell keiner schwimmen, aber sobald im Oktober die Zäune um die Landesgartenschau weg sind, gehen wir schon davon aus, dass es einige geben wird, die sich in dem bis zu 3,50 Meter tiefen See versuchen werden“, sagt Grabler. Hinzu kommt, sollte es doch mal wieder einen kalten Winter geben, dass es dann auch Schlittschuhfahrer und Eishackler auf dem Parksee geben wird. Für denn Fall der Fälle will die Feuerwehr gewappnet sein. „Da kann ja auch mal einer einbrechen“, so Grabler, „also müssen wir dafür fit sein.“

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