Max Eberl wird deutlich: „Andere Vereine nehmen Rückennummern weg“
Trotz hoher Investitionen konnte der FC Bayern nicht alle Transferziele umsetzen. Max Eberl gibt Einblicke in die Herausforderungen des Spielermarkts.
München – Im Sommer hat der FC Bayern München die deutlich höchsten Investitionen in seinen Kader unter den Bundesliga-Vereinen getätigt. Nicht alle Transferziele konnten jedoch erreicht werden. Dafür hätte Sportchef Max Eberl gemäß den Vorgaben des Aufsichtsrats und aus wirtschaftlicher Vernunft mehr Spielerabgänge organisieren müssen.
Es gelang Eberl allerdings nicht, alle Spieler mit einer schwierigen sportlichen Zukunft zu einem Vereinswechsel zu bewegen. Leon Goretzka ist hierfür ein anschauliches Beispiel, nachdem er beim Auswärtssieg in Kiel am Samstag zum zweiten Mal in vier Pflichtspielen nicht im Kader von Trainer Vincent Kompany gestanden hat. Eberl verteidigte die Behandlung der Profis durch den FC Bayern am Sonntag vehement.
„Das ist der Umgang von Bayern München, das ist Familie“
Er erklärte im Sport1-‚Doppelpass‘: „Die Verträge der Spieler sind gültig. Wir gehen mit Spielern korrekt und fair um. Wir sagen ihnen: Es kann schwer werden, wir werden deinen Vertrag erfüllen, wenn du bleiben willst, aber es kann eine komplizierte Saison werden“. Wenn Spieler sich trotz dieser Gemengelage gegen einen Wechsel entscheiden, respektiere der FC Bayern dies. Im Sommer lehnte neben Goretzka etwa auch Kingsley Coman einen Wechsel ab.

Eberl betonte: „Das ist der Umgang von Bayern München, das ist Familie. Andere Vereine nehmen Rückennummern weg, machen Trainingsgruppen 2. Das machen wir nicht und das gehört sich auch nicht“. Er ist der Meinung, dass die Spieler auch aufgrund ihrer bisherigen Leistungen für den Rekordmeister eine angemessene Behandlung verdienen.
Max Eberl: „Von der Ausgangslage hat Leon Goretzka es am schwersten“
Eberl erläuterte die Situation von Goretzka en détail: „Aleksandar Pavlović hat sich im Zentrum zum deutschen Nationalspieler entwickelt. Den Transfer von João Palhinha haben wir ihm angekündigt. Joshua Kimmich ins Mittelfeld, das ist der Plan gewesen. Wir haben jetzt fünf Mittelfeldspieler, davon ist Leon einer. Von der Ausgangslage hat er es am schwersten.“
Eberl gab außerdem zu, dass die hohen Gehälter der Bayern-Spieler einen Verkauf erschweren. „Es gibt nicht so viele Käufer von Bayern München. Der Kreis ist sehr klein. Die Vereine, die das könnten, schauen mittlerweile auch ganz genau hin. Der Name spielt nur im ersten Step eine Rolle.“
Goretzka entschied sich offenbar unter anderem gegen einen Wechsel zu Galatasaray, während Coman einen Transfer nach Saudi-Arabien ablehnte.