Das sind die Menschen hinter den Statistiken

Im Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas sind im Gazastreifen auch viele Zivilisten ums Leben gekommen – darunter bekannte Künstler, Journalisten und Wissenschaftler. t-online stellt einige von ihnen vor.

Es sind Tragödien, die sich täglich im Gazastreifen abspielen. Nach dem Terrorangriff der Hamas gegen Israel am 7. Oktober hat ein fürchterlicher Krieg begonnen. Bei den Angriffen der israelischen Armee gegen Stellungen der Terroristen sterben auch zahlreiche Zivilisten durch Luft- und Artillerieschläge. Die genaue Anzahl der Todesopfer ist unklar. Die örtlichen Behörden im Gazastreifen, die von der Hamas kontrolliert werden, gehen von 18.800 Todesopfern aus. Die Behörde zählt Hamas-Kämpfer dazu und ihre Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Fest steht aber: Es sind mittlerweile auch Tausende Zivilisten unter den Toten. Darin sind sich internationale Hilfsorganisationen einig. Die Opferzahlen sind hoch, auch weil die Hamas ihre Stellungen in zivilen Gebäuden versteckt und somit Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt.

t-online stellt einige palästinensische Zivilisten vor, die in der Öffentlichkeit standen und bei den Kämpfen ihr Leben verloren haben:

Yusuf Dawas, Gitarrist und Autor

Der 20-jährige Yusuf Dawas und seine Familie sind am 24. Oktober gestorben. Der junge Psychologiestudent war nebenbei als Autor und Gitarrist tätig und engagierte sich als Aktivist in der Organisation "We are not numbers" ("Wir sind keine Zahlen").

Nach eigenen Angaben setzt sich "We are not numbers" für die Einhaltung der Menschenrechte und eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts ohne Waffengewalt ein. Ihre Autoren seien inspiriert von Persönlichkeiten wie Martin Luther King und Mahatma Ghandi, und wollen das Alltagsleben der Menschen im Gazastreifen dokumentieren. Darüber hinaus bieten sie jungen Menschen Schreiblehrgänge in Englisch und Arabisch an.

Heba Zaqout, Künstlerin

Die 39-jährige Heba Zaquot war Mutter von vier Kindern, visuelle Künstlerin und unterrichtete Kunst, nachdem sie an der Al-Aqsa-Universität in Gaza studiert hatte. Kurz vor ihrem Tod habe sie ein Video ihrer Gemälde vorgestellt, schreibt das palästinensische Kulturministerium. Sie hatte gehofft, eines Tages auf einer Ausstellung ihre Werke zeigen zu können. Ihre Kunst befasste sich mit Themen wie Natur, Frauen und der Verbindung von Müttern mit ihren Kindern.

Bilal Jadallah, Journalist

Der Journalist Bilal Jadallah ist nach Angaben der Unesco am 19. November ums Leben gekommen, als er in seinem Auto auf der Flucht in den Süden des Gazastreifens war. Der 45-Jährige wollte offenbar seine Familie in der Stadt Chan Junis treffen. Jadallah war der Direktor der gemeinnützigen Organisation "Press House-Palestine", die sich für Meinungsfreiheit und die Unabhängigkeit der Medien in der palästinensischen Gemeinschaft einsetzt.

Die Organisation arbeitet mit der Unesco zusammen. Deren Generaldirektorin Audrey Azouly bedauert Jadallahs Tod. "Ich fordere eine vollständige und transparente Untersuchung, um die Umstände dieser Tragödie herauszufinden", schrieb sie auf der Website der Organisation. "Press House-Palestine" sei ein langjähriger Partner der Unesco und setzt sich das Ziel, die Sicherheit von Journalisten zu erhöhen.

Mai Ubaid, Programmiererin