US-Kahlschlag als Vorbild: Telekom-Chef wünscht sich Musk-Behörde für Europa
Telekom-Chef Höttges fordert mehr Bürokratieabbau in Europa. Er denkt an eine europäische Lösung, wie die Musk-Effizienzbehörde Doge in den USA.
Barcelona/Washington, D. C. – Bürokratie-Abbau nach amerikanischen Vorbild? Das schlägt Telekom-Chef Timotheus Höttges vor. Denn die Regulierungen in Europa belasten den Konzern. In den USA arbeitet US-Präsident Donald Trump mit Tech-Milliardär Elon Musk zusammen, um die Bürokratie im Staatsapparat abzubauen. Die dafür extra gegründete Behörde „Department of Government Efficiency“ (Doge) ist jedoch stark umstritten.
Telekom-Chef fordert Bürokratieabbau in Europa: Musk-Behörde Doge aus den USA ein Vorbild
„Was Europa braucht, ist ein Doge“, sagte Höttges am Montag (3. März) auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona, wie das Handelsblatt berichtet. Höttges klagte über die strengen Regulierungen, die die europäische Telekommunikationsbranche lähme. „Für mein Geschäft sind 270 verschiedene Regulierungsbehörden zuständig“, so Höttges. So gäbe es Regulierer für Cybersicherheit, für Datenschutz, für Telekommunikation und andere Themen.
Diese Bürokratie in Europa binde viele Ressourcen. Höttges Auffassung nach, laufe das Geschäft in den USA viel einfacher. Der US-Markt sei laut Handelsblatt deutlich rentabler. Der US-Tochterkonzern T-Mobile sei für rund zwei Drittel des Umsatzes der Telekom verantwortlich.
Umstrittene Behörde Doge: Trump beauftragt Musk mit Umbau des Staatsapparats
Doge und Musk, der mit dem Abbau der Regierungsapparat von Trump beauftragt wurde, werden stark kritisiert. So hatte Trump Musk offenbar weitreichende Befugnisse für Maßnahmen zum Umbau des Staatsapparats eingeräumt, deren Rechtmäßigkeit ungeklärt ist. Musk schreitet seit dem mit einem radikalen Kurs voran und kündigte bereits zahlreichen Beschäftigten. Ein US-Bundesgericht hatte die Massenentlassungen Ende Februar vorläufig ausgesetzt.
Doch davon lässt sich Musk offenbar nicht abhalten. Er hatte angekündigt, eine E-Mail an US-Staatsbedienstete zu schicken, in der sie aufgefordert werden, ihre Anstellung zu rechtfertigen. Bei Nicht-Beantwortung droht die Kündigung. Zudem soll sich die Behörde Zugriff auf sensible Daten verschafft haben. Trump wiederum bedankte sich während seiner Rede im US-Kongress am Mittwoch bei Musk, der ihm bei der „eklatanten Verschwendung von Steuergeldern“ helfe. Die Forderung nach einem Bürokratie-Abbau ist allerdings nicht neu. Schon im vergangenen Jahr soll der Telekom-Chef das Problem angesprochen haben. (vk/afp)