Putin wird deutlich: Ukraine-Krieg ist für Russland „eine Frage von Leben und Tod“

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Kurz nach dem umstrittenen Interview mit einem US-Journalisten meldet sich Wladimir Putin erneut öffentlich zu Wort. Er betont seine Unschuld im Ukraine-Krieg.

Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit seinem US-Interview am 9. Februar bereits für Aufregung im Westen gesorgt. Damit nicht genug: Wie Russlands staatliche Nachrichtenagentur tass berichtet, wollte Putin in einem Interview mit einem russischen Journalisten noch einmal seine Rolle im Ukraine-Krieg hervorheben. Für Russland sei die Situation in der Ukraine eine Frage von Leben und Tod. Den Westen interessiere der Ausgang des Krieges hingegen weniger, zitierte die Nachrichtenagentur den Präsidenten am Sonntag.

Putin betont in neuem Interview: Ukraine-Krieg ist für Russland „eine Frage von Leben und Tod“

Das zweite Interview habe mit dem Journalisten Pawel Zarubin von Russlands Staatlichem Russischen Fernsehen und Rundfunk stattgefunden. Darin sei Putin auch noch einmal auf sein Gespräch mit dem rechten US-Journalisten Tucker Carlson eingegangen, das Anfang Februar veröffentlicht worden war und besonders in der EU scharfe Kritik ausgelöst hatte. Laut Putin sei es wichtig gewesen, den russischen und ausländischen Zuschauern zu vermitteln, wie viel Bedeutung Russland „allem, was in der Ukraine passiert“, beimesse.

Der russische Präsident Wladimir Putin während seines Interviews mit dem US-Moderator Tucker Carlson.
Der russische Präsident Wladimir Putin während seines Interviews mit dem US-Moderator Tucker Carlson. © Gavriil Grigorov/Kremlin Pool/IMAGO

„Für [den Westen] geht es darum, ihre taktische Position zu verbessern, aber für uns geht es um unser Schicksal, eine Frage von Leben und Tod“, so Putin in dem Interview mit dem russischen Journalisten. „Ich wollte, dass die Menschen, die dieses [Interview mit Carlson] hören, das erkennen. Es liegt nicht an mir, zu beurteilen, ob es ins Schwarze getroffen hat oder nicht.“

Putin äußert sich erneut zu Interview mit US-Journalisten - EU tobt vor Wut

Das am Donnerstag veröffentlichte Interview war das erste, das Putin seit dem Einmarsch in die Ukraine mit einem westlichen Medienvertreter führte. Besonders Vertreter der EU kritisieren das knapp zweistündige Gespräch, in dem es um den Ukraine-Krieg sowie Russlands Beziehungen zu den USA, der NATO und dem Westen ging. Der frühere Fox-News-Moderator hatte zuvor erklärt, er habe bereits im vergangenen Jahr versucht, ein Interview mit dem russischen Staatschef zu führen, sei aber von der US-Regierung daran gehindert worden.

Das Interview wurde international scharf kritisiert. Putin habe „altbekannte Lügen, Verzerrungen und Manipulationen“ wiederholt, sagte unter anderem die Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Nabila Massrali, in Brüssel. Auch der US-Moderator Tucker Carlson kam zur Sprache. Dieser, so Massrali, habe „eine Plattform zur Manipulation und Verbreitung von Propaganda geboten“. (nz)

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