„Sitzen alle im selben Boot“: Bürgermeister will Genehmigung des Wasserkraftwerks beschleunigen

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Geretsried-Wolfratshausen
  4. Dietramszell

KommentareDrucken

Im Umweltministerium (v. li.) Walter Huber (Geschäftsführer Stadtwerke Bad Tölz), der Dietramszeller Bürgermeister Josef Hauser, Minister Thorsten Glauber und Stefan Pscheidl (Bayernwerk Natur GmbH). © red

Seit Jahren existieren Pläne für das Wasserkraftwerk in Farchet. Dietramszells Bürgermeister Josef Hauser möchte das Projekt nun beschleunigen: „Es muss endlich etwas passieren“.

Dietramszell/Wolfratshausen/München – Die Pläne für ein Wasserkraftwerk am Loisach-Isar-Kanal liegen seit vielen Jahren auf dem Tisch. Wie berichtet hatte die Projektgesellschaft Wasserkraft Farchet – bestehend aus dem Bayernwerk und den Tölzer Stadtwerken – bereits 2015 die wasserrechtliche Genehmigung dafür beantragt. Erteilt wurde sie bisher nicht. Nun startete der Dietramszeller Bürgermeister Josef Hauser einen neuen Vorstoß.

Wasserkraftwerk am Loisach-Isar-Kanal: „Es muss endlich etwas passieren“

„Es muss endlich etwas passieren“, sagte Hauser im Gespräch mit unserer Zeitung. „Meine Gemeinde profitiert zwar nicht direkt von dem Kraftwerk, aber wir sitzen alle im selben Boot.“ Hauser ist seit 2020 Mitglied des Fachbeirats Energie am Landratsamt. In dieser Eigenschaft habe er einen offenen Brief an den Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber aufgesetzt, um „die Sache voranzutreiben“.

(Unser Wolfratshausen-Geretsried-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)

Dieses Schreiben, unterzeichnet von allen 21 Bürgermeistern des Landkreises und Landrat Josef Niedermaier, übergab er am Dienstagabend in München im Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Mit dabei waren der Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Tölz, Walter Huber, und Stefan Pscheidl von der Bayernwerk Natur GmbH. Der Wolfratshauser Bürgermeister Klaus Heilinglechner konnte an der Übergabe aufgrund einer Terminüberschneidung leider nicht teilnehmen, so Hauser.

Wasserkraftwerk Farchet: Landrat übergibt Schreiben in München

Die wasserrechtliche Genehmigung ist Voraussetzung, dass die Betreibergesellschaft einen Bauantrag für das Wasserkraftwerk stellen kann. Die geplante Turbine am Ende des Kanals kann mindestens 2000 Wolfratshauser Haushalte – etwa ein Viertel der Privatverbraucher – mit klimaneutral erzeugtem Strom versorgen. Ursprünglich sollte sie schon 2017 ans Netz gehen. Der Wolfratshauser Stadtrat steht nach wie vor mehrheitlich hinter dem Energiewende-Projekt.

Laut Pressemitteilung der Gemeinde Dietramszell sagte Glauber bei der Briefübergabe zu, dass die noch ausstehende Stellungnahme des amtlichen Sachverständigen bis Ende März beim Landratsamt eingehen wird. Das weitere Verfahren liege dann in dessen Zuständigkeit. Wie der Staatsminister betonte, gehe er davon aus, dass die Wasserkraftanlage Farchet genehmigungsfähig ist. Er freue sich, wenn das Projekt umgesetzt werde. Hauser: „Ab Einreichung des Bauantrags muss man noch mindestens drei Jahre rechnen, bis die Anlage gebaut ist.“ cw

Aktuelle Nachrichten aus der Region Wolfratshausen/Geretsried lesen Sie hier.

Auch interessant

Kommentare