95 Minuten Standbild statt Hape-Kerkeling-Film – ARD verärgert Zuschauer: „Einfach unverschämt“

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Viele, die am Freitag bei der ARD den Hape-Kerkeling-Film „Der Junge muss an die frische Luft“ schauen wollten, guckten in die Röhre. Und sahen stattdessen 95 Minuten Standbild.

München – Ein schöner Abend mit einem Top-Film! Darauf dürften sich am Freitag (29.12.) viele gefreut haben. Schließlich stand „Der Junge muss an die frische Luft“, die Verfilmung der Kindheitserinnerungen von Hape Kerkeling, im Ersten im TV-Programm. 3,80 Millionen Menschen sahen zu. Was die Einschaltquoten aber nicht verraten: dass einige auch in die Röhre schauten.

ARD-Live-Stream auf der Homepage zeigt Standbild statt Hape-Kerkeling-Film

Denn der Film lief von 20.15 Uhr bis 21.50 Uhr zwar ganz regulär im Fernsehen. Wer allerdings keine klassische Glotze mehr hat und auch keinen IPTV-Anbieter nutzt, sondern den Livestream auf der ARD-Homepage ansteuern wollte, wurde bitter enttäuscht. Anstelle der Abenteuer von Klein-Hape (gespielt von Julius Weckauf) gab es auf der ARD-Seite nur eine dröge Schrift-Tafel. „Diese Sendung steht Ihnen aus rechtlichen Gründen leider nicht zur Verfügung“, war dort zu lesen. Ein User von X (ehemals Twitter) hat einen Screenshot erstellt und kommentiert mit einem dicken Batzen ironischer Übertreibung: „Und dafür hab ich mich vom Jobcenter von den Rundfunkgebühren befreien lassen? Boah, ey, das Erste!!!11!!“

ARD blockt Hape-Kerkeling-Film „Der Junge muss an die frische Luft“ aus „rechtlichen Gründen“

Das Web-Blocking sei allerdings laut digitalfernsehen.de etwas uneinheitlich umgesetzt worden: Auf www.tv.de konnte man den Film demnach ganz normal verfolgen. In der ARD-Mediathek sieht's hingegen auch düster aus: Wer am Freitagabend lieber Böller sortierte oder den Raclette-Käse zählte, wird dort den Film nicht finden. Immerhin: Zahlende Kunden von Netflix können „Der Junge muss an die frische Luft“ jederzeit anschauen.

Die ARD teilte auch in einem Kommentar unter ihrer Programmankündigung bei Facebook mit: „Zu diesem Film kann aus rechtlichen Gründen leider weder Livestream noch ein Video-on-demand angeboten werden.“ Klar, dass das nicht ohne Gegenwind bleibt: „So etwas ist einfach unverschämt“, zetert ein User. „Nicht aus rechtlichen Gründen, verboten ist es nach dem Gesetz nicht, aus VERTRAGLICHEN Gründen“, besserwissert ein anderer. „Unfassbar! Wer hat schon noch ein TV-Gerät. Kauft doch die vollen Rechte … oder sendet gar nix“, findet ein weiterer.

ARD-Zuschauer kann Schluss von Hape-Kerkeling-Film nicht schauen

Ein anderer Zuschauer hatte einen miesen Fernsehabend: „Komisch, dass wir den Film zeitversetzt gucken konnten, indem wir die blaue Taste an der Fernbedienung gedrückt haben. Ich dachte, das geht nur, wenn ein Film auch als Stream bzw. in der Mediathek vorhanden ist? Dann hat hier aber leider jemand versehentlich eine falsche Taste gedrückt, und der Film war weg. Jetzt können wir ihn leider nicht weitersehen, da er in der Mediathek nicht vorhanden ist. Wir finden das sehr komisch und sind gerade auch ziemlich enttäuscht, dass jeder Quatsch in der Mediathek zu finden ist, aber dieser Film nicht. Somit haben hier umsonst Zeit vergeudet und können den Film leider nicht zu Ende gucken.“

Ein weiterer Nutzer kann über so viel Ärger nur den Kopf schütteln und erinnert sich an früher: „Was hier für ein Aufriss gemacht wird um das Thema! Ich hab noch die Zeiten erlebt, wo das Fernsehen aus drei Programmen bestand. Da war nix mit irgendwie irgendwo noch mal Gucken! Heute gibt es Festplattenrecorder und nicht zuletzt die gute alte DVD! Und trotzdem ein Geheule hier! Sorry!“

Hape-Kerkeling-Film in der ARD kommt sehr gut an

Viele, die den Film schauen konnten, äußerten sich auch dazu: „Berührend“, „Einfach nur großartig. Lachen und Weinen“, „Sehr schöner Film“, und „Ganz toller Film, Kindheitserinnerungen und vieles 1 zu 1, wie ich es auch im Leben erlebt habe, toller Film, herzergreifend“, heißt es etwa in den sozialen Medien. Oder auch: „Manche Geschichten rühren an was Großes, und dazu gehört auch ‚Der Junge gehört an die frische Luft‘ – gerade erstmals den Film gesehen und zwischen Lachen und Weinen oszilliert. Große Liebe für Hape Kerkeling.“ Hape Kerkeling äußerte sich unlängst zu einem möglichen AfD-Verbot. (lin)

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