Alaska-Gipfel: Trump und Putin legen Zeitplan fest – Gespräch unter vier Augen fix
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Trump und Putin treffen sich in Alaska. Ein vertrauliches Gespräch steht im Fokus. Proteste sind bereits angekündigt. Der Zeitplan im Überblick.
Anchorage – Der US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin kommen am Freitag (15. August) in Alaska zusammen. Kaum einen Tag vor der Zusammenkunft auf dem US-Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson nahe Anchorage werden die Pläne für das Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin präziser. Das mit großer Aufmerksamkeit verfolgte Treffen soll sich hauptsächlich um eine Ende vom Ukraine-Krieg drehen. Die beiden Präsidenten planen dabei offensichtlich, zunächst ein vertrauliches Gespräch zu führen.
„Alles beginnt morgen etwa gegen 11.30 Uhr lokaler Zeit“, erklärte Juri Uschakow, Putins Berater für Außenpolitik. Das entspricht 21.30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Nach Angaben von Newsweek beginnt das Gipfeltreffen mit einer direkten Begegnung der beiden Staatschefs, an die sich Gespräche zwischen den russischen und amerikanischen Delegationen sowie ein gemeinsames Arbeitsfrühstück anschließen werden. Im Anschluss an die Verhandlungen haben die beiden Präsidenten laut Uschakow eine gemeinsame Pressekonferenz vorgesehen. Eine Live-Übertragung dieser Pressekonferenz ist bislang nicht bestätigt.
Ablauf des Alaska-Gipfels: Diese Themen stehen beim Trump-Putin-Treffen im Mittelpunkt
- Start: 11.30 Uhr Ortszeit
- Bilaterales Gespräch zwischen Trump und Putin
- Arbeitsfrühstück: Verhandlungen zwischen der russischen und der US-amerikanischen Delegation
- Gemeinsame Pressekonferenz von US-Präsident Trump und Russland-Chef Putin
- Ende: Abhängig von der Diskussion
- danach ggf. Nachbesprechung zwischen Trump, EU-Vertretern und Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj
Der russische Präsident reist mit Uschakow sowie Außenminister Sergej Lawrow zu dem Treffen mit Trump an. Zur russischen Delegation gehören außerdem Verteidigungsminister Andrej Beloussow, Finanzminister Anton Siluanow und Kirill Dmitrijew, der als Putins Wirtschaftsberater fungiert. Die Zusammensetzung der amerikanischen Delegation ist derzeit noch nicht öffentlich bekannt. Uschakow teilte mit, dass die amerikanische Abordnung bereits feststeht, er aber die Bekanntgabe den Vereinigten Staaten überlassen möchte.
Trump-Putin-Gipfel: Strategie hinter Treffpunkt – Wann trotzdem Demonstrationen geplant sind
Der amerikanische Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson besitzt eine geschichtliche Bedeutung, die dem Treffen zwischen Trump und Putin einen besonderen Rahmen verleiht. Während des Kalten Krieges diente der Stützpunkt der Beobachtung und Abschreckung der Sowjetunion. Noch heute fangen die Kampfjets der Basis regelmäßig russische Flugzeuge ab, die in den amerikanischen Luftraum eindringen, berichtete AP News. Der Ort wird häufig für Gespräche mit asiatischen Staatschefs genutzt, da er einen praktischen Zwischenstopp für Betankungen auf Langstreckenflügen darstellt.

Benjamin Jensen, leitender Experte für Verteidigung und Sicherheit am Center for Strategic and International Studies, einer Washingtoner Denkfabrik, sieht eine bewusste Strategie in der Standortwahl: „Für Präsident Trump ist dies eine großartige Möglichkeit, amerikanische militärische Stärke zu demonstrieren und gleichzeitig die Möglichkeit der Öffentlichkeit oder anderer zu isolieren, mit dem, was er wahrscheinlich als produktiven Dialog erhofft, einzugreifen“, erklärte Jensen gegenüber AP News.
Trotzdem sind in Anchorage bereits Proteste geplant, meldete Alaska Public Media. Organisationen wie Stand UP Alaska und Alaska March on kündigten an, sowohl am Donnerstagnachmittag als auch am Freitagmittag vor den Büros der US-Senatoren Alaskas zu protestieren.
Alaska-Treffen zwischen Trump und Putin: Europa und Selenskyj warten auf Einbindung nach dem Gipfel
Die Ankündigung des Trump-Putin-Gipfels erfolgte erst eine Woche vor dem geplanten Termin. Die europäischen Partner wurden über eine Telefonkonferenz über das kurzfristig anberaumte Treffen zwischen Trump und Putin informiert. Die Regierungschefs Europas bemühen sich im Vorfeld des Gesprächs zu verdeutlichen: Russland ist nicht vertrauenswürdig und die Europäische Union steht fest zur Ukraine. Trump dagegen signalisierte Bereitschaft für territoriale Zugeständnisse der Ukraine. Am Donnerstagvormittag kam der britische Premierminister Keir Starmer mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in London zusammen.
Der amerikanische Präsident hofft nach CNN-Angaben „fast unmittelbar“ im Anschluss an das Freitagstreffen auf eine weitere Begegnung zwischen Putin und Selenskyj. Trump drohte mit „sehr schwerwiegende Konsequenzen“ für Russland, sollte sich Putin bei einer solchen Zusammenkunft weigern, den Krieg zu beenden. Eventuell ist auch ein künftiges Treffen zwischen Trump und Putin auf russischem Boden denkbar.
Nach Aussage von Arianna Podestà, der stellvertretenden Hauptsprecherin der EU-Kommission, die von The Guardian zitiert wurde, ist nach dem Trump-Putin-Treffen eine Nachbesprechung zwischen den EU-Regierungschefs, Selenskyj und Trump vorgesehen. Der Zeitpunkt für diese Besprechung steht noch nicht fest. Der Termin hängt von der Dauer des Trump-Putin-Gesprächs und den unterschiedlichen Zeitzonen ab. (lismah)