Kliniken müssen ihre Kompetenzen konzentrieren: Gesundschrumpfen ist die richtige Kur

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Erding
  4. Erding

Kommentare

Timo Aichele, stellv. Redaktionsleiter © Aichele

Erste Vorboten der Krankenhausreform im Landkreis Erding: Das Klinikum Erding konzentriert die Geriatrie am Hauptstandort. Ein nötiger Schritt. Kommentar

Das Beispiel der Geriatrie in der Klinik Dorfen zeigt im Kleinen, was für ganz Deutschland gilt: Nur mit Reformen ist dieses Gesundheitssystem zukunftsfähig. Angesichts Fachkräftemangel, Inflation und der mit der Überalterung wachsenden Finanzlöcher werden kleine Einschnitte unvermeidlich sein.

Die Kommunalpolitik ist gefragt, darauf zu achten, dass dabei keine großen Wunden gerissen werden. Die Akteure dürfen den Bürgern aber nicht vorgaukeln, dass Kleinstaaterei die richtige Medizin ist.

Die Lebenswelt der Menschen hört nicht an der Landkreisgrenze auf. Für Freizeitaktivitäten fahren die meisten auch mal zehn Kilometer weiter. Warum dann nicht auch als Patient? Wo genau man gesundgepflegt wird, ist wurscht, wenn es möglichst kompetent und noch in relativer Nähe geschieht.

Am Klinikum Erding wird die geriatrische Versorgung aktuell nur mit Hin- und Herpendeln von Ärzten zwischen Dorfen und Erding gewährleistet. Die Bündelung am Hauptstandort wird also viel bringen – auch den Patienten.

Auch wenn der Protest mal wieder lauter ist als nüchterne Debatte: Die von der Rest-Ampel geplante Krankenhausreform weist in die rich t ige Richtung. Das jetzige System setzt vollkommen falsche Anreize: Viele Eingriffe bringen viel Geld.

Künftig sollen Kliniken aber zu 60 Prozent dafür vergütet werden, dass sie Grundleistungen anbieten. Wenn das dann gut umgesetzt wird, ist das auch für das defizitäre Klinikum Erding keine Gefahr, sondern die richtige Kur.

Auch interessant

Kommentare