Es wird „Fei“ anders
Aus dem „Sonrisa“ in Herrsching wird das „Fei“. Spätestens im Februar wollen die neuen Pächter des Cafés an der Bahnhofstraße, Mira Hiener und Michi Gams, eröffnen.
Herrsching – In der Bahnhofstraße 23 werden bald wieder Lichter brennen, Musik im Hintergrund zu hören sein und Menschen im Schaufenster sitzen. Mira Hiener und Michi Gams sind die neuen Betreiber des Cafés, das nun „Fei“ heißt. Bis zur Eröffnung dauert es nicht mehr lange.
„Auf eine Tasse Kaffee und dies und das“ hatten Birge und Thomas Frommann 2020 in ihr Cafè und Co-Workingspace „Konturwerk“ eingeladen. Auf einmal saßen Menschen im Schaufenster in der Bahnhofstraße 23 – so lange es möglich war, denn die Pandemie nahm ihren Lauf. Das kleine Lokal hat in seiner kurzen Geschichte wechselvolle Jahre hinter sich. 2023 behielten die Frommanns den Co-Workingspace, das Cafè übernahm der Kolumbianer Cristian Ramirez und machte aus dem „Konturwerk“ das „Sonrisa“, zu Deutsch: Lächeln. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Lokal zu einem kultigen Treffpunkt mit kleinem, aber regelmäßigem Kulturprogramm. Ein Jahr später verstarb Ramirez. Der Künstler Nikolai Holzach übernahm und musste, diesmal nicht einmal ein Jahr später, vor allem aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Zuletzt war das Café deshalb nur selten geöffnet. Das soll sich nun ändern.
War die Kreissäge vor vier Jahren ein bester Freund, damals der von Thomas Frommann, steht aktuell wieder eine Kreissäge mitten im Raum. Michi Gams und Mira Hiener haben gerade ihre neue Bar gebaut. In der kleinen Küche werkelt Messebauer Merhawi Weldeselase. Michi Gams und Marhawi Weldeselase haben zusammen in Inning im „Nenei“ gearbeitet und sind befreundet. Michi Gams (43) ist gelernter Hotelfachmann und Barkeeper, auch Mira Hiener (39) ist vom Fach. Das Paar kennt sich seit drei Jahren und lebt in Seefeld. Und Mira Hiener hatte denselben Traum, den auch Birge Frommann einmal geträumt hatte: ein eigenes kleines Café. Als die 39-Jährige vor wenigen Monaten erfuhr, dass das „Sonrisa“ in Herrsching neue Pächter sucht, wagte sie gemeinsam mit ihrem Partner den Schritt in die Selbstständigkeit.
Umbauarbeiten laufen auf vollen Touren
Seit dem 1. Dezember haben sie den Schlüssel. Aber es gibt noch einiges zu tun. Die Farbe, die der Künstler Holzach in das „Sonrisa“ gebracht hatte, ist wieder draußen. „Wir wollen, dass alles ein bisschen heller wird. Dann wirkt es nicht so klein“, sagt Mira Hiener. Auch der Name „Sonrisa“ ist Vergangenheit, das Café soll künftig „Fei...“ heißen. „Wie – fei super“, sagt Michi Gams fröhlich. Ein Freund hat den neuen Namen bereits auf der großen Fensterfront verewigt. „Fei“ steht dort, und weiter: „...bald“.
„Bald“ heißt frühestens Mitte Januar. So lange werden Mira Hiener und Michi Gams noch brauchen, bis alles so ist, wie sie es sich vorstellen. Ein Café, in dem es Kaffee und dies und das gibt, selbstgebackenen Kuchen, kleine Gerichte, auf jeden Fall Sandwiches und auch Cocktails. Als Barkeeper weiß Michi Gams mit dem Shaker umzugehen. Noch fehlen auch ein paar Möbel und Geräte, wie eine Kühlung und eine Kuchenvitrine. „Sobald es so ist, dass man jemanden hereinlassen kann, gibt‘s Kaffee“, verspricht Michi Gams, der sich schon riesig auf den Neustart freut. Und weil die Siebträgermaschine schon angeschlossen ist, machen die Nachbarn von dem Angebot gerne Gebrauch.
Das „Fei“ bleibt Café mit angeschlossenem Co-Workingspace, der weiter von den Frommanns betrieben wird. Das Café, in dem soweit möglich regionale und faire Produkte angeboten werden sollen, darf die Räume vom Co-Workingspace mitnutzen, denn auch im „Fei“ soll es ein Kulturprogramm geben. Geöffnet sein soll sonntags und montags vom Frühstück bis zum Nachmittag, dienstags und mittwochs ist Ruhetag, donnerstags, freitags und samstags soll vom Frühstück bis 22.30 Uhr geöffnet sein. „Man muss sehen, wie es anläuft“, sagt Mira Hiener.