Gute Vorsätze fürs neue Jahr: Kinder übernehmen das, was Eltern ihnen vorleben

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Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Das scheint auch auf die Ziele im Leben zuzutreffen, wie mehrere Studien zeigen. Was das für die Erziehung bedeutet.

Gesünder leben, weniger Stress haben und mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Oder im Job durchstarten, auf etwas hinsparen und eine größere Anschaffung tätigen? Der Jahresbeginn ist für viele Menschen ein Anlass, die eigenen Ziele zu definieren und gute Vorsätze umzusetzen. Eltern sollten dabei auch an ihre Kinder denken. Denn eine große Metaanalyse kommt zu dem Ergebnis, dass die Ziele der Eltern auf ihre Kinder abfärben.

Schon Grundschüler haben intrinsische und extrinsische Ziele

Kleine Figuren stehen auf Geldscheinen vor einem Modell-Haus. (Symbolbild)
Enge Freundschaften und gute Beziehungen oder das Eigenheim: Welche Ziele Kinder im Leben haben, scheint maßgeblich von den Eltern abzuhängen. (Symbolbild) © Westend61/Imago

Schon bei Grundschülern lassen sich Wünsche auf zwei Ebenen erkennen, heißt es in einem Bericht von spektrum.de: Während manche vor allem Wert auf enge Beziehungen legen – sogenannte intrinsische Ziele oder auch Ziele vom „Wert erster Ordnung“ – streben andere nach Reichtum, ein extrinsisches Ziel oder auch Ziel vom „Wert zweiter Ordnung“.

Der „Wert erster Ordnung“ bezieht sich dabei auf das angeborene Bedürfnis nach Gemeinschaft, Beziehung, Zugehörigkeit und Gesundheit, weshalb Freundschaften an sich schon eine belohnende Wirkung haben. Geld, Image und Status als Wert zweiter Ordnung sind hingegen nur Mittel zum Zweck.

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Kinder orientieren sich bei ihren Zielen an den Eltern

Das australische Forscherteam um Kelly Ferber hat für seine im Psychological Bulletin veröffentlichte Metaanalyse 49 Studien untersucht und fand dabei heraus: Kinder orientieren sich bei ihren Zielen an den Eltern. Je mehr die Eltern extrinsische Ziele verfolgen, desto eher trifft das auch auf ihre Kinder zu.

Bieten die Eltern hingegen ein bedarfsunterstützendes Umfeld (gekennzeichnet durch die Unterstützung von Autonomie, Verbundenheit und Kompetenz) und befürworten sie die intrinsischen Wünsche selbst, sind auch die intrinsischen Wünsche der Kinder ausgeprägter, schreiben die Studienautoren.

Fühlen sich Kinder abgelehnt, neigen sie eher zu extrinsischen Zielen

Fühlten sich Kinder immer wieder abgelehnt und kontrolliert, wurden ihre Bedürfnisse „frustriert“, orientieren sie sich jedoch eher an extrinsischen Zielen. „Daher kann die Förderung der Befriedigung grundlegender psychologischer Bedürfnisse das intrinsische Streben von Kindern unterstützen“, heißt es in der Studie. „Darüber hinaus sollten Eltern auch auf ihre eigenen extrinsischen Ziele achten, da diese die extrinsischen Wünsche ihrer Kinder beeinflussen und möglicherweise langfristig deren Wohlbefinden beeinträchtigen können“.

Die Autoren räumen aber auch ein, dass ähnliche Ziele von Eltern und Kindern auch auf eine dritte Ursache zurückzuführen sein könnten. Eine Langzeitstudie habe aber bereits Hinweise auf einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang gefunden, heißt es in der Studie. Auch bestimmte Verhaltensweisen übernehmen Kinder von ihren Eltern.

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