Gesperrter Hang in Herzogsägmühle: Kostspielige Sanierung notwendig

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Seit Juli ist die Unteroblandstraße, die von der Dießener Straße hinauf nach Herzogsägmühle führt, wegen des instabilen Hangs nur bergab befahrbar. © Hans-Helmut Herold

Seit Anfang Juli ist die Unteroblandstraße, die hinauf nach Herzogsägmühle führt, für den Verkehr gesperrt. Nun liegt das geologische Gutachten vor und bestätigt die Befürchtungen: Bevor wieder Autos den Berg hinauffahren dürfen, muss der Hang umfangreich saniert werden.

Wie berichtet, waren in der Fahrbahn Setzungen aufgetreten, weshalb man im Diakoniedorf einen Geologen zu Rate zog. Dieser stellte bei der Untersuchung des Hangs unterhalb der Straße fest, dass dieser durch den vielen Starkregen in den Wochen davor in Bewegung geraten war. Tiefe Risse im Asphalt waren die Folge. Um kein Risiko einzugehen, entschied man sich, die Straße für den bergauf fahrenden Verkehr zu sperren, bis weitere Erkenntnisse zum instabilen Untergrund vorliegen würden.

Ende August wurden entsprechende Erkundungsbohrungen durchgeführt und anschließend die dadurch gewonnenen Bohrkerne vom beauftragten Geologen analysiert. Das Ergebnis: „Die Geologie unter der Fahrbahn am Hang der Unteroblandstraße ist aufgrund der Schichtungen dauerhaft latent instabil und sehr anfällig für zusätzlichen Wassereintrag etwa durch verstärkte Regenereignisse und Veränderungen in der Vegetation“, so Hans Rock, Geschäftsführer Diakonie Herzogsägmühle.

Insbesondere im jetzt untersuchten Fahrbahnbereich im oberen Viertel der Unteroblandstraße sei – wahrscheinlich wegen der fehlenden Wurzelstöcke der Eschen – von einer Gefahr eines Hangabbruches auszugehen. Keine Entwarnung also, vielmehr bestätigten sich damit die schon Anfang Juli geäußerten Befürchtungen. Die Konsequenz: „Eine Belastung mit Schwerlastverkehr ist hier auf der Außenfahrbahn nicht mehr möglich ohne eine umfangreiche Hangsanierung“, erklärt Rock.

Heißt: Die Straße bleibt bis auf Weiteres nur bergab befahrbar. Wer ins Diakoniedorf will, muss wie schon zuletzt den Weg über den Roten Berg nehmen. Keine gute Nachricht ist das vor allem für Radfahrer. Damit diese künftig nicht die gefährliche Ausweichstrecke über den Hang an der Dießener Straße nehmen müssen, wird in Herzogsägmühle derzeit überlegt, wie Radfahrer die Auffahrt über die Unteroblandstraße entgegen der Einbahnregelung nutzen könnten. „Das muss noch mit den Behörden abgestimmt werden“, so Geschäftsführer Andreas Kurz.

Sanierung im Frühsommer

Doch wie geht es jetzt weiter? Die Fahrbahndecke im gefährdeten Bereich werde weiter kontrolliert, sagt Rock. Noch sei nicht entschieden, wie der Hang auf einer Länge von 50 bis 60 Meter saniert werden soll. „Dazu gibt es unterschiedliche Verfahren, die abschließend noch mit dem Planungsbüro zu klären sind.“ Weil die Arbeiten aber ohnehin erst im kommenden Frühsommer durchgeführt werden können, will man die nächsten Monate nutzen, um in Ruhe das weitere Vorgehen zu planen.

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Fest steht schon jetzt: Günstig wird das Unterfangen, für das eine Vollsperrung der Straße nötig wird, nicht. Zwar liege noch keine belastbare Kostenschätzung vor, sagt Rock: „Aber es werden wohl mehrere hunderttausend Euro sein.“

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