Altstadtfestbesucher in Freising müssen tiefer in die Tasche greifen
Die Preise für Getränke müssen am Freisinger Altstadtfest deutlich erhöht werden – kostendeckend ist das trotzdem nicht. Der Finanzausschuss stimmte zu.
Freising – 14 Euro für die Maß Bier, fünf Euro für eine Halbe Spezi: So müssten die Preise beim Altstadtfest aussehen, würde man kostendeckend arbeiten wollen. Dass das freilich nicht umsetzbar, nicht zumutbar ist – immerhin soll es ja ein Fest für alle Freisinger werden –, das war den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung klar, die über einen Kompromiss-Bier- und Getränkepreis brüteten. Die Balance zwischen „so kostendeckend wie nötig“ und „so günstig wie irgendwie möglich“ war da die Devise. Der Vorschlag der Verwaltung im Finanzausschuss lautete sodann: Elf Euro für die Maß (anstatt 9,50 Euro im vergangenen Jahr). Und fünf Euro für Limo, Spezi und Co.
Das Urteil der Mehrheit des Gremiums über diesen Vorschlag war schnell deutlich: Emilia Kirner (ödp) hatte zwar Verständnis dafür, das Event kostendeckend machen zu wollen. „Aber das ist viel zu hoch.“ Vor allem den Preis für die nicht-alkoholischen Getränke exorbitant zu erhöhen sah Susanne Günther (Grüne) dem Fest als nicht zuträglich an. „Da sollten wir wenigstens auf 4,50 Euro runtergehen.“ 2. Bürgermeisterin Eva Bönig (Grüne) fand auch das noch für zu hoch und schlug vier Euro vor. „Das ist auch unsere Meinung“, unterstrich Richard Grimm (FW). Bier für elf Euro: Damit konnte er, wie auch seine Vorrednerinnen, gut leben. Aber der Rest dürfe nicht mehr als vier Euro kosten.
Benjamin Küster vom Ordnungsamt erklärte, dass die Stadt Freising 2023 einen realistischen Verlust von 25 000 Euro eingefahren habe. Mit der vorgeschlagenen Erhöhung der Getränkepreise wären es noch um die 10 500 Euro Verlust. Da hakte aber Eva Bönig erneut ein. Bei einem Preis von fünf Euro für eine Apfelschorle „muss man sich nicht wundern, wenn Familien ihre eigenen Getränke mitbringen.“ Außerdem, ergänzte Robert Weller (FW), „können wir nicht teurer sein als die Gastronomie. Da würde das Altstadtfest langfristig sterben.“
Doch es gab auch Befürworter der Preiserhöhung. Festreferent Anton Frankl (FSM) hatte bereits bei der OB-Pressekonferenz am Vormittag für Verständnis einer Preiserhöhung geworben. Und in der Sitzung sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher: „All Ihre Argumente sind nachvollziehbar. Aber wir haben beim Altstadtfest auch hohe Kosten für Technik, Bühne, Sicherheitspersonal und vieles mehr.“ Künftig müsse man eben schauen, wo das Defizit herkomme und dann die Standards senken.
Rudi Schwaiger (CSU) war der Meinung, vier Euro seien zu wenig: „Das ist ein Draufzahlgeschäft.“ Mit den Gegenstimmen von Philomena Böhme, Monika Schwind, Reinhard Fiedler (alle FSM), Rudi Schwaiger und Tobias Eschenbacher wurde eine Erhöhung auf elf Euro für die Maß und vier Euro für alkoholfreie Getränke auf den Weg gebracht.