Frühzeitige Rente: Wie das mit einer halben Million Euro gelingen kann

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Wie viel Geld braucht man, um vorzeitig in den Ruhestand zu gehen? Oft wird die Zahl 500.000 Euro genannt, doch ob das ausreicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Berlin - Für den Ruhestand gilt: früh anfangen, lohnt sich. Mit etwa einer halben Million Euro Ersparnissen kann ein früherer Ruhestand, oder sich in der Rente entspannt zurückzulehnen, möglich werden. Dabei sind jedoch verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Gemein ist allen jedoch: Viel Disziplin und sorgfältige Planung sind unerlässlich.

Rente in Deutschland: Wie will man im Ruhestand leben?

Das Rentenniveau beträgt aktuell 48 Prozent, das heißt etwa die Hälfte des Nettoeinkommens des ursprünglichen Gehalts wird später monatlich in der Rente ausbezahlt – und das noch vor Abzug der Steuern und Sozialversicherungsbeträge. Zudem beziffert Stiftung Warentest das benötigte monatliche Einkommen im Ruhezustand auf etwa 80 Prozent des vorherigen Nettolohns. Für viele wird die gesetzliche Rente daher nicht ausreichen, um den Lebensstandard aus dem Berufsleben aufrechtzuerhalten.

500.000 Euro klingen in diesem Kontext nach viel Geld, können jedoch schnell aufgebraucht sein, wenn die Anlagestrategie nicht ausreichend Rendite erzielt oder zu hohe Beträge entnommen werden. Wie viel man zusätzlich zum Leben braucht und wie viel Einkommen das Vermögen im Monat generiert, hängt davon ab, wie man später im Ruhestand leben möchte. Folgende Faktoren fließen dabei mit ein:

Mit einem Vermögen von einer halben Million kann man durch richtige Strategie und Disziplin früher in den Ruhestand gehen.
Mit einem Vermögen von einer halben Million, früher in den Ruhestand. © Frank van Delft/IMAGO

Übersicht: So viel Kapital kann im Monat generiert werden

Im Folgenden zeigt eine Tabelle mit Zahlen desVermögensZentrum, wie viel die halbe Million Euro abhängig von der Rendite und des festgelegten Zeitraums, des Verbrauch des Geldes, pro Monat abwirft:

Nettorendite Kapitalerhalt Sparplan auf 30 Jahre Sparplan auf 25 Jahre Sparplan auf 20 Jahre Sparplan auf 15 Jahre
1 % 417 Eurp 1599 Euro 1873 Euro 2286 Euro 2975 Euro
2 % 833 Euro 1824 Euro 2092 Euro 2498 Euro 3179 Euro
3 % 1250 Euro 2064 Euro 2323 Euro 2719 Euro 3389 Euro
4 % 1667 Euro 2317 Euro 2565 Euro 2948 Euro 3606 Euro
5 % 2083 Euro 2581 Euro 2816 Euro 3184 Euro 3823 Euro
6 % 2500 Euro 2856 Euro 3075 Euro 3427 Euro 4047 Euro

Die 4-Prozent-Regel wird oft herangezogen, wenn es darum geht, früher in den Ruhestand zu gehen. Sie besagt, dass man jährlich 4 Prozent seines Anfangskapitals entnehmen kann, um im Ruhestand finanzielle Sicherheit zu haben. Eine Nettorendite von vier Prozent entspricht also laut Tabelle einem Kapitalerhalt von 1.667 Euro im Monat, plant man den Verzehr des Vermögens auf 30 Jahre, sind das 2.317 Euro im Monat.

Für die Rente sparen: Welche Anlegestrategie sinnvoll ist

Wer jedoch von seinen Investitionen leben will, hat zu beachten: Die Rendite der Anlage muss höher sein als die Inflation, damit das Vermögen nicht an seinem Wert verliert. In einem Bericht des Handelsblatts heißt es, dass eine Teuerungsrate für die Rente berechnet werden sollte. Wer eigentlich nur 3.000 Euro zum Leben im Monat benötigt, braucht bei einer jährlichen Inflationsrate von zwei Prozent in 20 Jahren rund 4.500 Euro.

Wo man dabei die beste Rendite erzielt, das kann niemand mit Sicherheit sagen. Experten empfehlen bei einer Anlage in Wertpapiere eine Mischung aus Aktien und Anleihen, um gut gestreut zu investieren. Ein Bericht der Rheinischen Post stellt das 2-4-6-Prinzip vor: Eine Sofortrente bringe knapp zwei Prozent Rendite, eine gut gewählte Mietimmobilie ohne Mietpause rund vier Prozent, und ein solides Wertpapierdepot langfristig etwa sechs Prozent. Jede Anlage kann in ihrer Rendite natürlich variieren und hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Welche Anlage bevorzugt wird und welche Risiken man tragen will, muss jeder am Ende für sich selbst entscheiden.

Zu beachten, bei einem frühzeitigen Renteneintritt

Allgemein gilt, wer früher in Rente gehen und seine Rentenbeiträge einbeziehen möchte, kann das nur bei einer Mindestversicherungszeit von 35 Jahren. In diesem Fall greift die Rente für langjährig Versicherte, jedoch ist bei frühzeitiger Rente mit Abschlägen von 3,6 Prozent pro Jahr zu rechnen. Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte steht nur Versicherten mit mindestens 45 Jahren Versicherungszeit zu.

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