Personal-Trainer erklärt - Mehr Energie, bessere Gesundheit: Wie Fasten Ihr Leben verändert

Was passiert im Körper während des Fastens?

Der Körper tritt beim Fasten in eine Phase des Energiesparens und der Regeneration ein. Hier die zentralen Prozesse:

  1. Autophagie: In Fastenphasen recycelt der Körper beschädigte Zellen, was ihn widerstandsfähiger gegen Krankheiten macht. Studien belegen, dass Autophagie Alterungsprozesse verlangsamen kann.
  2. Fettverbrennung: Ohne Nahrung greift der Körper auf Fettreserven zurück und produziert Ketonkörper, eine alternative Energiequelle, die das Gehirn mit Energie versorgt.
  3. Entzündungshemmung: Fasten reduziert entzündungsfördernde Prozesse im Körper, was die Heilung fördert und chronische Erkrankungen vorbeugt.

Die gesundheitlichen Vorteile von Fasten

Fasten ist eine natürliche Methode, um die Gesundheit ganzheitlich zu verbessern:

  1. Verbesserung der Herzgesundheit: Fasten senkt Blutdruck und Cholesterinwerte, wodurch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt.
  2. Stabilisierung des Blutzuckerspiegels: Regelmäßiges Fasten kann Insulinempfindlichkeit verbessern und Diabetes Typ 2 vorbeugen.
  3. Förderung der Gehirngesundheit: Ketonkörper, die während des Fastens produziert werden, fördern die Neurogenese und schützen vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer.

Praktischer Tipp: Starten Sie mit intermittierendem Fasten (16:8-Methode). Verzichten Sie beispielsweise ab 20:00 Uhr bis zum nächsten Mittag auf Nahrung und trinken Sie in dieser Zeit nur Wasser, Tee oder schwarzen Kaffee.

Fasten und sportliche Leistungsfähigkeit

Viele Sportler nutzen Fastenphasen, um ihre Performance und Regeneration zu optimieren. Dies mag überraschen, da Fasten oft mit Energieverlust assoziiert wird. Doch die Vorteile sprechen für sich:

  1. Fettstoffwechsel: Fasten verbessert die Fähigkeit des Körpers, Fett als Energiequelle zu nutzen – ein entscheidender Vorteil für Ausdauersportler.
  2. Muskelregeneration: Fasten unterstützt durch reduzierte Entzündungen die Erholung nach intensiven Trainingseinheiten.
  3. Mentale Schärfe: Viele Athleten berichten von klarerem Fokus und gesteigerter mentaler Stärke, insbesondere während längerer Fastenperioden.

Praktischer Tipp: Versuchen Sie, leichtes Training (zum Beispiel Spaziergänge, Yoga oder Stretching) in Fastenphasen durchzuführen. Fortgeschrittene können Fastentraining mit Kraft- oder Ausdauereinheiten kombinieren, sollten aber auf die Signale ihres Körpers achten.

Spirituelle Dimension: Fasten als Weg zur inneren Einkehr

In nahezu allen großen Religionen hat das Fasten eine spirituelle Bedeutung. Im Christentum beispielsweise ist Fasten ein Ausdruck von Buße, Dankbarkeit und Hingabe an Gott. Für mich persönlich ist das Fasten nicht nur ein gesundheitlicher, sondern auch ein spiritueller Akt, bei dem ich inneren Frieden finde und meinen Glauben vertiefe.

Durch den bewussten Verzicht entstehen Räume für Reflexion, Gebet und Stille. Dies stärkt nicht nur die persönliche Beziehung zu Gott, sondern auch das Bewusstsein für die kleinen Dinge im Alltag.

Praktischer Tipp: Nutzen Sie Fastenzeiten, um auch mental „Ballast abzuwerfen“. Schreiben Sie ein Tagebuch, meditieren Sie oder nehmen Sie sich bewusst Zeit für Gebet oder spirituelle Texte.

Praktische Fastenarten für jeden Alltag

Es gibt zahlreiche Fastenformen, die je nach Ziel und Lebensstil gewählt werden können:

  1. Intermittierendes Fasten: Wechsel zwischen Fasten- und Essensphasen (zum Beispiel 16:8).
  2. Wasserfasten: Nur Wasser, Tee und Kaffee für 24 Stunden oder länger.
  3. Basenfasten: Verzicht auf Säurebildner wie Fleisch, Zucker und Alkohol – ideal für Einsteiger.
  4. Spirituelles Fasten: Eine Kombination aus Nahrungspause und spirituellen Praktiken wie Meditation oder Gebet.

Praktischer Tipp: Wählen Sie eine Methode, die zu Ihrem Alltag passt. Starten Sie langsam und steigern Sie sich, um langfristigen Erfolg zu haben.

Einblick in meinen Alltag: Fasten als Vater und Coach

Als berufstätiger Vater zweier Kinder und Coach erlebe ich täglich, wie eng getaktet der Alltag sein kann. Morgens klingelt der Wecker um 4:00 Uhr. Der Tag startet mit etwas Zeit für mich: Gebet, die eigene Trainingseinheit und dann die Planung des Tages. Danach heißt es Frühstück für die Kinder vorbereiten, sie zur Schule bringen und anschließend in den beruflichen Alltag eintauchen – sei es, Athletikpläne für Sportler zu erstellen oder Coaching-Sessions für Führungskräfte zu leiten.

In einer Woche, in der ich bewusst gefastet habe, war mein Fokus nicht nur auf das Fasten selbst gerichtet, sondern auch darauf, wie ich meine Aufgaben und meine Zeit gestalte. Der Verzicht auf feste Nahrung zwang mich, achtsamer mit meiner Energie umzugehen. Anfangs hatte ich Zweifel, ob ich alles unter einen Hut bekommen würde – besonders meine Rolle als Vater. Würde ich genug Kraft haben, um nach der Arbeit mit meinen Kindern im Park Fußball zu spielen oder ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen?

Die Erfahrung hat mich überrascht. An einem Nachmittag, nach einem langen Arbeitstag, hatte ich zwar Hunger, aber auch eine besondere innere Ruhe. Statt hektisch das nächste To-Do anzugehen, setzte ich mich zu meinen Kindern und las ihnen etwas vor. Später spielten wir draußen – und ich spürte, wie leicht und präsent ich war. Ich war voll bei ihnen, ohne den Druck oder die Müdigkeit, die ich sonst manchmal empfinde.

Fasten hat mir gezeigt, dass weniger oft mehr ist. Es war eine Woche, in der ich nicht nur körperlich, sondern auch emotional und geistig aufgeräumt habe. Diese Erfahrung nehme ich immer wieder mit, wenn ich meinen Klienten oder auch Freunden erkläre, warum bewusster Verzicht eine so tiefe Bereicherung sein kann.