Aus der Not heraus begannen diese Mönche, Limoncello herzustellen

Mönche im Kloster Mesnil-Saint-Loup in der französischen Region Aube setzen eine neue Geschäftsidee um, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Der Verkauf von selbst hergestelltem Limoncello, einer ursprünglich italienischen Zitronenlikör-Spezialität, hat vor Kurzem begonnen. 

Bruder Brice, der für die Herstellung verantwortlich ist, erklärte, dass die Entscheidung für das neue Produkt "eine wirtschaftliche Notwendigkeit" sei, wie der Sender France 3 berichtet.

Finanzielle Lage angespannt: Traditioneller Betrieb reicht nicht aus

Zuvor versuchte das Kloster, seinen Unterhalt durch den Verkauf von Keramik sowie das Verlegen russischer und spiritueller Werke zu bestreiten. 

Laut France 3 reichten diese Aktivitäten jedoch nicht aus, um die finanziellen Anforderungen zu decken. Daher verspürten die Mönche eine Notwendigkeit, die "Wirtschaft hin zu Nahrungs- und Getränkeprodukten zu diversifizieren."

Not macht erfinderisch: Mönche stellen Limoncello her

Bruder Brice betont, dass er selbst keinen Alkohol mag. Jedoch kam ihm aufgrund seiner mediterranen Wurzeln und Kindheitserfahrungen die Idee, Limoncello zu produzieren. "In der Mittelmeerregion, in italienischen Kreisen, ist Limoncello ein heiliger Ritus, um eine Mahlzeit abzuschließen", wird er von France 3 zitiert. 

Die Mönche benötigten zwei Jahre, um das richtige Rezept für ihren Likör zu finden, das "ein ausgewogenes Verhältnis von Alkohol, Zucker und Zitrusfrische" umfasst.

Limoncello nach französischer Art: Regionaler Genuss

  • Der Preis für eine 50cl-Flasche des Limoncellos beträgt bei den Mönchen 24,90 Euro.
  • Ursprünglich wird der Likör aus Zitronen der Sorte Sfusato Amalfitano hergestellt.
  • Das Kloster verkauft den Limoncello in der eigenen Abtei sowie im renommierten Cellier Saint-Pierre in Troyes und in der Librairie Chemin de vie. 

Nicht nur im französischen Kloster, auch im gesamten Land ist die wirtschaftliche Lage angespannt. Das erneute Scheitern der französischen Regierung und die angekündigte Streikwelle stellen das Eurosystem vor eine Belastungsprobe, gegen die die Griechenland-Rettung ein Kinderspiel war.