Gastbeitrag von Johannes Wiedemann - Jetzt mieten oder doch kaufen? Experte nennt drei entscheidende Faktoren
„Hohe Zinsen erschweren den Kauf“
Immobilien waren lange aufgrund der Nullzinspolitik extrem gefragt. Mit den steigenden Zinsen reduziert sich jedoch die Zahl an Interessenten. Der Kauf einer Immobilie ist nämlich nicht mehr so erschwinglich wie vor zwei oder drei Jahren. Käufer müssen beispielsweise mit deutlich höheren Darlehensraten kalkulieren.
Zusätzlich ist es für sie unabdingbar geworden, zwischen dem selbstgenutzten und vermieteten Objekt zu differenzieren: Wer nicht vermieten möchte, muss die höhere Zinslast selbst tragen. Das können mittlerweile aber nur noch Menschen mit einem sehr hohen Einkommen oder viel Eigenkapital. Für diese Personengruppe ergeben sich dadurch aber auch enorme Chancen auf dem aktuellen Immobilienmarkt. Die Preise sind schließlich stark gefallen. Außerdem bleibt die Nachfinanzierung für solvente Käufer eine Option, sobald die Zinsen wieder fallen. Daher könnte sich ein Immobilienkauf gerade jetzt besonders auszahlen.
„Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein“
Ob sich das Mieten oder der Kauf einer Immobilie lohnt, bestimmt das vorhandene Vermögen: Verfügt jemand beispielsweise über viel Eigenkapital oder ein hohes Einkommen, bietet der Immobilienmarkt aktuell attraktive Gelegenheiten. Es kann also vor allem jetzt sinnvoll sein, zu kaufen und das Geld später beispielsweise über ein Darlehen zurückzuholen.
Dennoch zeigt die Rechnung zwischen dem Kauf auf Kredit und der Miete: Aus reiner Vermögenssicht, in der monatlichen Betrachtung, ist der Immobilienkauf zum Selbstnutzen aktuell nicht sinnvoller, sondern teurer.
Wer jedoch kauft und das Objekt anschließend weitervermietet, bekommt die Zinsen zum großen Teil vom Finanzamt zurück. Es bietet sich also an, selbst zur Miete zu wohnen und ein weiteres Objekt zum Vermieten zu erwerben. Das ist je nach Einkommen oder verfügbarem Eigenkapital derzeit sogar die beste Möglichkeit für den Vermögensaufbau.