Fachzeitschrift schlägt Alarm - Alzheimer-Forscher soll in 130 Studien betrogen haben - Kollegen „schockiert“

Masliah, der seit acht Jahren Chef des „National Institute on Aging“ ist, gilt laut „Science“ als einer der „meistzitierten Forscher“ in seinem Bereich der Wissenschaft. Dank eines Jahres-Budgets von 2,6 Milliarden US-Dollar hatte er gar ein „goldenes Zeitalter der Alzheimer-Forschung ausgerufen. Aber in über 130 von ihm veröffentlichten Arbeiten fand das Magazin nun “verdächtige Bilder". Betroffen sind Veröffentlichungen in den Jahren 1997 bis 2023. In denen soll Masliah gefälschte Bilder und manipulierte Mikroskop-Aufnahmen verwendet haben, wie ein Team aus Experten herausfand. Das Fazit der Fahnder: „Unserer Meinung nach entsteht durch dieses Muster an verdächtigen Daten eine berechtigte Sorge über Fehlverhalten und lässt an der umfangreichen Forschung Zweifel aufkommen.“

Verdächtige Forschung ist Grundlage für Medikamente

Die Fälschungen könnten dramatische Folgen haben - schließlich ist Masliahs Forschung auch der Grundstein für zahlreiche Medikamente. Er sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe „im Grunde genommen vom Stuhl gefallen“, zitiert „Science“ den Hirnforscher Christian Haass von der LMU München, die Anschuldigungen „schockierten ihn natürlich“.