Ärzte machen spektakuläre Entdeckung: Frau klagt tagelang über Bauchschmerzen – der Grund ist unglaublich
Die Diagnose einer 37-jährigen Frau aus Frankreich sorgt international für Aufsehen: Bei ihr wird eine seltene Schwangerschaft festgestellt, die lebensgefährlich ist.
Paris — Tagelang litt eine 37-jährige Frau an extremen Unterleibsschmerzen, ohne sich den Grund erklären zu können. Als sie nach zehn Tagen endlich die Notaufnahme aufsucht, erhält sie dann die überraschende Diagnose: Sie ist in der 23. Woche schwanger.
Allerdings handelt es sich nicht um eine normale Schwangerschaft: Denn das Baby befindet sich nicht in der Gebärmutter. Auch in Kassel sorgt vor Kurzem die seltene Schwangerschaft einer jungen Apothekerin für Aufsehen – und wird dort sogar als das „kleine Wunder von Kassel“ bezeichnet.
Bauchhöhlenschwangerschaft: Extreme Risiken für Mutter und Kind
Die verantwortlichen Ärzte in Frankreich, Guillaume Gorincour und Malik Boukerrou, berichteten im New England Journal of Medicine von ihrem spektakulären Fund: „Die Ultraschalluntersuchung ergab eine verdickte Gebärmutterschleimhaut, eine leere Gebärmutter und eine Bauchhöhlenschwangerschaft“, erklären sie dort. Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft handelt es sich um ein Phänomen, bei dem sich die befruchtete Eizelle in der Bauchhöhle statt in der Gebärmutter einnistet. Dies kommt nur bei etwa einem Prozent der Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter vor.
Eileiterschwangerschaften, also Schwangerschaften, bei denen der Fötus in der Schleimhaut des Eileiters heranwächst, sind häufiger. Für betroffene Frauen sind sie ein großes gesundheitliches Risiko, weil Blutungen im Bauch und andere Komplikationen auftreten können. Auch für den Fötus ist eine solche Schwangerschaft gefährlich. In den meisten Fällen sind die Neugeborenen nicht lebensfähig. Durch die hohen Risiken wird eine Bauchhöhlenschwangerschaft daher in der Regel medikamentös oder operativ abgebrochen. In Deutschland steigt seit 2022 die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche.
Ärzte machen bei Frau mit Bauchschmerzen eine seltene Entdeckung: Frau bleibt einen Monat im Krankenhaus
Bei der 37-Jährigen ist es zum Zeitpunkt der Diagnose für einen Schwangerschaftsabbruch schon zu spät. Die Ärzte entscheiden sich daher, die Schwangerschaft noch weitere sechs Wochen zu betreuen und dann einen Kaiserschnitt einzuleiten. Mit spektakulärem Ergebnis: Der Frau und ihrem Baby geht es gut. Sie bringt das normal entwickelte Kind nach 29 Wochen auf die Welt. Aufgrund der Schwere des Eingriffs, bleibt die Patientin fast einen Monat im Krankenhaus, ihr Baby liegt zwei Monate auf der Intensivstation.
David Hackney, ein Arzt aus Cleveland in den USA, erklärt gegenüber dem Medizinjournal Medpage Today, dass diese Art von Schwangerschaft „die seltenste der seltenen“ sei. Er persönlich habe so einen Fall noch nie eine gesehen. Kuriose Schwangerschaften sorgen weltweit immer wieder für Verblüffung: In Afrika bringt vor Kurzem eine 70-jährige Frau Zwillinge auf die Welt und ist damit die älteste Mutter Afrikas.
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Bauchhöhlenschwangerschaften müssen meist abgebrochen werden
Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Bauchhöhlenschwangerschaft begünstigen können. Der München Klinik zufolge, können unter anderem zurückliegende Bauchoperationen, die Spirale als Verhütungsmittel oder künstliche Befruchtungen das Risiko für eine Bauchhöhlenschwangerschaft erhöhen.
Diese unterscheidet sich in den ersten Wochen nicht von einer normalen Schwangerschaft und ist für Betroffene daher schwer zu erkennen: Die Periode bleibt aus und ein Schwangerschaftstest ist positiv. Erst der Gynäkologe ist in der Lage, die Diagnose zu stellen und dann entsprechend zu handeln. Oftmals muss eine Abtreibung durchgeführt werden. Im Interview spricht die Gynäkologin Nora Szász aus Kassel über Schwangerschaftsabbrüche, in der Hoffnung, das bestehende Stigma darüber loszuwerden. (jus)