Nasa entdeckt Frühwarnzeichen für gefährliches Weltraumwetter
Forschende haben eine vielversprechende Entdeckung gemacht: Flackernde Schleifen könnten als Frühwarnsystem für gefährliche Sonneneruptionen dienen.
Washington D.C. – Seit Jahrzehnten versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Sonneneruptionen präzise vorherzusagen. Diese intensiven Lichtausbrüche auf der Sonne können eine Flut geladener Teilchen ins Sonnensystem schleudern und sowohl Astronauten als auch Technologien gefährden. Nun hat ein Team von Forschenden mithilfe des Solar Dynamics Observatory der Nasa flackernde Schleifen in der Sonnenatmosphäre identifiziert, die als Frühwarnzeichen für bevorstehende starke Sonneneruptionen dienen könnten.
Flackernde Schleifen als Frühwarnsystem für Weltraumwetter
Wie auf dem Portal Space Weather Live erklärt wird, handelt es sich bei einer Sonneneruption um ein Sonnenphänomen, bei der es zu einer großen Explosion auf der Oberfläche der Sonne kommt. Sie passiert, wenn sich die Magnetfelder von Sonnenflecken verheddern und ausbrechen. Eine Sonneneruption zeigt sich durch einen schnellen und starken Helligkeitswechsel. Sie entsteht, wenn sich in der Sonnenatmosphäre gespeicherte magnetische Energie plötzlich entlädt.
Die von den Nasa-Forschenden analysierten koronalen Schleifen sind leuchtende, superheiße Plasmastrukturen, die den magnetischen Feldlinien in der Sonnenatmosphäre folgen. Das Forschungsteam um die Heliophysikerin Emily Mason von Predictive Sciences Inc. in San Diego hat diese Schleifen in der Nähe von 50 starken Sonneneruptionen untersucht. Im vergangenen Jahr wurde eine besonders starke Sonneneruption gemessen.
Licht der Schleifen flackert Studen vor einer Sonneneruption unregelmäßig
Dabei wurde festgestellt, dass die Helligkeit der Schleifen im extremen ultravioletten Licht in den Stunden vor einer Eruption unregelmäßig flackert. „Wir haben herausgefunden, dass einige der extremen ultravioletten Lichter über aktiven Regionen für einige Stunden vor einer Sonneneruption unregelmäßig flackern“, erklärt Mason in einem Artikel der Nasa.
Die Expertinnen und Experten fanden heraus, dass die Variationen in der Helligkeit der koronalen Schleifen zwei bis sechs Stunden im Voraus mit einer Genauigkeit von 60 bis 80 Prozent auf Sonneneruptionen hinweisen können. Kara Kniezewski, eine Absolventin des Air Force Institute of Technology und Mitautorin der Studie, betont: „Die Sonnenkorona ist eine dynamische Umgebung, und jede Sonneneruption ist wie eine Schneeflocke – jede Eruption ist einzigartig.“
Neue Erkenntnisse könnten auch Schäden auf der Erde durch Sonneneruptionen verringern
Die Möglichkeit, Sonneneruptionen vorherzusagen, könnte helfen, die Auswirkungen auf Astronauten, Raumfahrzeuge, Stromnetze und andere Technologien zu minimieren. Beispielsweise könnte ein automatisiertes System entwickelt werden, das in Echtzeit Helligkeitsänderungen in koronalen Schleifen analysiert und Warnungen ausgibt. „Frühere Arbeiten anderer Forscher bieten interessante Vorhersagemetriken“, erklärt Vadim Uritsky vom Nasa Goddard Space Flight Center. „Wir könnten darauf aufbauen und ein gut getestetes und idealerweise einfacheres Indikatorsystem entwickeln, das bereit ist, von der Forschung in die Praxis überzugehen.“
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Die Forschungsergebnisse könnten nicht nur die Sicherheit von Raumfahrzeugen erhöhen, sondern auch die Stabilität von elektrischen Netzen und anderen technischen Anlagen auf der Erde verbessern. Sonneneruptionen können hochfrequente Funksignale stören und sogar gefährliche Ströme in Stromnetzen entwickeln. Ein Frühwarnsystem könnte rechtzeitig Maßnahmen zur Schadensbegrenzung einleiten und so die Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen minimieren. (tt)