Vom Campingplatz zum Luxusalmdorf? Pläne sorgen für Aufsehen
Ein Tagesordnungspunkt für die kommende Sitzung des Wackersberger Gemeinderats am Dienstag, 20. Februar, lässt aufhorchen: Ein Grundstücksbesitzer stellt einen Antrag auf Erlass des Bebauungsplans für ein „Camping- und Almdorf“ in Arzbach.
Arzbach – Konkret handelt es sich dabei um den bestehenden Arzbacher Campingplatz – betrieben von der Wirtsfamilie des „Arzbacher Hof“, Michaela und Thomas Linke. Die Familie ist zugleich in dritter Generation Pächter des benachbarten Campingplatzes. Der Grund gehört ihnen jedoch nicht.
Nun soll aus dem bisherigen Campingplatz eine luxuriösere Variante entstehen. Dafür angedacht ist unter anderem das Errichten von Almhütten für Übernachtungsgäste. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt Bürgermeister Jan Göhzold, über die Pläne der Grundstücksbesitzer schon länger Bescheid zu wissen. Es gebe wohl auch bereits einen Investor für das Projekt. Denn: Thema war der große Umbau am Campingplatz bereits in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Gemeinderats im November. „Damals wurde das Vorhaben von den Gemeinderäten abgelehnt.“ Allerdings nicht einstimmig.
Bürgermeister über Pro und Contra
Grundsätzlich könne man zu den Plänen Pro- und Contra-Argumente aufführen, so Göhzold. „Die einen befinden, dass unsere Gemeinde dadurch einen gefälligeren, schickeren Campingplatz bekommt. Die anderen sehen jedoch Probleme darin, da es langfristig zu einem Lärmproblem mit dem ,Arzbacher Hof‘ kommen könnte, und wollen unsere bestehende Wirtschaft schützen“, erklärt Göhzold. Immerhin sei der Arzbacher Hof eine etablierte Wirtschaft, die Hochzeiten und Feiern ausrichtet. „Sollten neue Pächter dieses Almdorf betreiben, ist zu befürchten, dass es zu Streitereien mit Blick auf Musik und Lärm kommen könnte“, formuliert der Bürgermeister vorsichtig.
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Göhzold sieht sogar die Harmonie in Arzbach durch das Almdorf-Vorhaben gefährdet. „Ich persönlich fände es wünschenswert, wenn es mit dem Campingplatz einfach so weitergeht wie bisher“, sagt der Rathauschef. „Der Campingplatz hat so, wie er jetzt dasteht, meines Wissens gute Übernachtungszahlen. Durch das Almdorf werden auch nicht mehr Kapazitäten entstehen“, argumentiert er. Die Grundstücksbesitzer wollen sich aber offensichtlich nicht mit dem Beschluss aus der nicht-öffentlichen Sitzung zufrieden geben und gehen in eine weitere Runde. „Sie haben nun öffentlich einen Antrag auf Erlass des Bebauungsplans gestellt“, informiert Göhzold. Daher werde das Vorhaben jetzt in der kommenden Gemeinderatssitzung öffentlich besprochen.
Sowohl Familie Linke als auch die Grundstücksbesitzer wollten zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme dazu abgeben.