Gallenkrebs frühzeitig erkennen: bei verändertem Stuhl und Urin den Arzt aufsuchen
Wem bekannt ist, dass er Gallensteine hat, sollte sensibler auf bestimmte Anzeichen des Körpers achten. Das Risiko für Tumore der Gallenwege oder -blase ist erhöht.
Sie sieht aus wie eine kleine Birne und sitzt an der Unterseite der Leber auf Höhe der neunten Rippe: die Gallenblase. Zusammen mit der Leber und den Gallenwegen bildet sie das Gallensystem, in dem die zur Verdauung wertvolle Gallenflüssigkeit gespeichert und an den Darm abgegeben wird. Neben einem Leberkarzinom kann sich auch in der anliegenden Gallenblase beziehungsweise Gallenblasenwand ein Tumor bilden. In einigen Fällen wird dieser erst spät erkannt, ähnlich wie Nierenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Grund dafür sind die häufig diffusen Anzeichen einer entstehenden Erkrankung, die Betroffene nicht richtig zu deuten wissen. Umso wichtiger ist es, entsprechende Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig den Hausarzt aufzusuchen. Dieser wird Sie bei Verdacht auf eine schwerwiegendere Erkrankung an einen Facharzt überweisen. Achten Sie auf bestimmte Signale Ihres Körpers, die ein Hinweis für eine Krebserkrankung sein könnten. Ein Risikofaktor für die Entstehung eines Gallenblasenkarzinoms sind Gallensteine.
Erkrankung der Gallenblase: Hinweis gibt Bilirubin-Wert
Neben einem möglichen Zusammenhang mit Gallensteinen vermuten Experten auch eine erbliche Komponente, welche die Entstehung einer Gallenkrebserkrankung begünstigen kann. In einem frühen Stadium der Tumorerkrankung zeigen Patienten häufig noch wenig oder unspezifische Beschwerden, nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die ersten Symptome erfolgen meist durch eine Behinderung des Gallenabflusses durch den Tumor. Dieser führt zu einem Rückstau in die Leber und einer ungenügenden Ausscheidung von Bilirubin.
Bilirubin – was der Wert aussagt
Bilirubin ist ein Gallenfarbstoff und entsteht beim Abbau der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Der Bilirubin-Wert ist ein Maß dafür, wie viel rote Blutzellen abgebaut werden und wie gut die Leber das Abbauprodukt ausscheidet. Ist der Wert zu hoch, kann dies ein Hinweis für eine Entzündung der Leber (Hepatitis), eine Leberzirrhose, einen Gallenstau oder eine Entzündung der Gallengänge sein.
Erste Anzeichen einer Gallenblasenkrebserkrankung
Bemerken Sie folgende Symptome an sich, sollten Sie nicht zu lange warten und frühstmöglich einen Arzt aufsuchen:
Meine news
- Bauchschmerzen in der Mehrheit der Fälle
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Gewichtsverlust
- Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes (Ikterus)
- Cholestatischer Juckreiz (Pruritus), der gerade in frühem Krankheitsstadium auftritt und bereits auf eine Gelbsucht hinweisen kann.
- Stuhlentfärbung, da er kein Bilirubin mehr enthält
- Dunkelfärbung des Urins durch eine vermehrte Bilirubinausscheidung über die Nieren
- Zunehmende Müdigkeit
- Vergrößerte Gallenblase, die durch den Tumor unter dem rechten Rippenbogen von außen tastbar ist (Courvoisier-Zeichen)
Symptome können auch Hinweis auf gutartige Erkrankungen sein
Bei genannten Beschwerden, insbesondere mit Anzeichen einer Gelbsucht, sollte sofort ein Arzt konsultiert werden, der die Ursache abklärt. Die genannten Symptome müssen nicht zwangsläufig von einem bösartigen Tumor herrühren, sondern können tatsächlich auch ein Hinweis auf gutartige Erkrankungen der Galle oder Leber sein.
Krebsfrüherkennung: in welchen Fällen sie besonders wichtig ist
Da die Krebsfrüherkennung – wie auch bei Tumoren im Darm, der Niere, dem Magen sowie einem Melanom der Haut – von entscheidender Bedeutung für eine verbesserte Chance auf Heilung ist, sollten gerade Personen mit Risikofaktoren wie Rauchen und Diabetes regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Zwar können Menschen auch ohne Gallenblase leben, doch besteht die Gefahr, dass sich bereits Metastasen im Bauchfell, der Lunge oder den Knochen gebildet haben – sobald sich ein Tumor in umliegende Gewebe ausgebreitet hat, kann eine erfolgreiche Behandlung erschwert sein.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.