Einst galt sie als zukunftsweisende Technologie für die umweltfreundliche Energieversorgung. Doch nach nur etwas mehr als einem Jahrzehnt wird die Ivanpah-Solaranlage in der Mojave-Wüste in den USA geschlossen.
Einst galt sie als zukunftsweisende Technologie für die umweltfreundliche Energieversorgung. Doch nach nur elf Jahren wird die Ivanpah-Solaranlage in der
In der Wüste abgestellt: Flugzeuge mitten in der Wüste
Sie war ein Vorzeigeobjekt der Energiewende in den USA. Das Energieministerium unter Barack Obama förderte sie sogar mit Bürgschaften von mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar (heute 1,53 Milliarden Euro). Doch nun wird die Ivanpah-Solaranlage in der Mojave-Wüste zwischen den Bundesstaaten Nevada und Kalifornien geschlossen.
Mega-Solaranlage in der Wüste wird geschlossen
Dabei wurde das riesige Kraftwerk für Sonnenenergie erst 2014 eröffnet. Doch nun wird der Anlage wohl im Frühjahr 2026 der Stecker gezogen, wie das Unternehmen NRG Energy mitteilte, das Co-Eigentümer ist. Danach soll das Gelände möglicherweise für andere Formen der Solarenergie genutzt werden, berichtet der US-Fernsehsender CNN.
Die Technologie sollte noch vor wenigen Jahren mit modernster Technologie die Energieversorgung der Zukunft sicherstellen. Denn für die Anlage wurden hunderttausende computergesteuerte Spiegel auf einer Fläche von knapp 13 Quadratkilometern in der Wüste montiert, die sich nach dem Sonnenstand ausrichten. Die Spiegel lenkten dann Sonnenstrahlen auf drei Türme, in denen Wasser durch die Sonne zu Dampf erhitzt und in Energie umgewandelt wird. Der Dampf wiederum treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt. Großer Vorteil: die erzeugte Wärme kann gespeichert werden und auch dann Dampf erzeugen, wenn keine Sonne scheint – auch bei Nacht.
Solarkraftwerk funktionierte nicht wie gedacht
Doch so weit die Planung. In der Realität funktionierte das Sonnenkraftwerk nie wie gedacht. Die Technik war anfälliger als gedacht, so Jenny Chase, eine Solaranalystin beim Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg gegenüber CNN. Doch gerade die Turbinen, die das Kraftwerk auch in der Nacht Strom produzieren lassen sollten, hätten demnach immer wieder Probleme verursacht. Auch seien die Spiegel viel schwieriger nach der Sonnen auszurichten, als geplant.
Statt 2039 kaufen die regionalen Energiefirmen also nur noch bis zum kommenden Jahr den Strom der Anlage. Das werde die Preise der Energie für die Konsumenten sinken lassen. Und auch Umweltschützer sind glücklich über das Ende der Mega-Solaranlage.
Solarmodule billiger als vorhergesehen
Die Anlage habe die ursprüngliche Wildnis in der Wüste zerstört, sagte eine Unweltschützerin gegenüber CNN. Dadurch seien einige Tier- und Pflanzenarten gefährdet worden, wie Wüstenschildkröten. Auch gab es unbestätigte Berichte, dass das Sonnenkraftwerk Vögel im Flug in Brand gesetzt habe.
Doch letztendlich wurde dem Sonnenkraftwerk zum Verhängnis, dass mittlerweile jeder billige Solarmodule über das Internet bestellen kann. In einigen Teilen der Welt „kann man ein Solarmodul jetzt schon für den Preis einer Zaunlatte kaufen“, so die Solarexpertin Chase. Davon habe beim Bau der Anlage niemand träumen können.