Das Bundesliga-Jahresranking spricht eine bittere Bayern-Wahrheit aus
Der FC Bayern beendet erstmals seit 2010 ein Fußballjahr nicht an der Spitze des Bundesliga-Rankings. Der Abstand auf Leverkusen ist frappierend.
München – Das Fußballjahr 2024 war für eine Vielzahl von Spielern des FC Bayern außerordentlich intensiv. Sie schafften es bis ins Halbfinale der Champions League, nahmen an der EM 2024 teil und mussten in den letzten Monaten eine fast absurd hohe Belastung durch englische Wochen bewältigen. Nach dem Heimspiel gegen RB Leipzig am Freitagabend beginnt eine kurze, aber wohlverdiente Pause.
Trotz des Ausscheidens im DFB-Pokal bleibt der Terminkalender gnadenlos, die Winterpause ist dieses Jahr besonders kurz und im Sommer steht die Klub-WM in den USA an. Es bleibt abzuwarten, ob die Münchner eine umfassende Rückschau auf das Fußballjahr 2024 vornehmen werden. Es wäre ratsam für die Verantwortlichen des Klubs, die Ereignisse mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zu bewerten.
Zehn Punkte Rückstand auf Leverkusen bei einem Spiel mehr
Immerhin war nicht nur die vergangene Saison die erste für den FC Bayern ohne einen Titel nach einem Jahrzehnt der uneingeschränkten Dominanz. Das gesamte Jahr 2024 war von Höhen und Tiefen geprägt. Dies zeigt sich auch in der Jahreswertung in der Bundesliga: Die bittere Realität für die Münchner ist ein beachtlicher Rückstand von zehn Punkten auf Bayer Leverkusen.
Die Werkself sammelte in den bisherigen 32 Bundesligaspielen im Kalenderjahr 2024 77 Punkte, während der FC Bayern in 33 Spielen nur 67 Punkte erzielte – der Abstand wäre ohne das Nachholspiel gegen Union Berlin im Januar noch größer. Die Probleme des Rekordmeisters werden dabei schnell deutlich: Während 87 Bundesligatore im Kalenderjahr die klare Bestmarke sind, sind 42 Gegentore kein absoluter Topwert.
FC Bayern defensiv auf einem Niveau mit Union Berlin
Mit 32 Gegentoren hat Leverkusen deutlich weniger kassiert, auch RB Leipzig und Borussia Dortmund haben weniger Tore zugelassen als Bayern. Die Defensive der Münchner bewegte sich im Kalenderjahr 2024 in der Bundesliga auf einem Niveau mit jenen beim FSV Mainz 05 und Union Berlin. Ein weiterer überraschender Fakt ergibt sich daraus: Bayern hat in den letzten zwölf Monaten nicht nur mehr Bundesligaspiele verloren als Leverkusen, sondern auch im Vergleich zum VfB Stuttgart und Leipzig.

Acht Niederlagen in einem Jahr (wie Dortmund und Eintracht Frankfurt) sind für die Münchner ein ungewöhnlich hoher Wert, die die inoffizielle Jahreswertung in der Bundesliga zuletzt 2010 (!) nicht gewonnen hatten.
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Kampf um Platz zwei, Dreikampf um Platz sechs
Mit Blick auf die Jahresbilanz 2024 und weitere Spitzenplätze könnten am letzten Spieltag vor der Winterpause noch einige Verschiebungen stattfinden: Wenn der FC Bayern gegen Leipzig punktet, hat Dortmund die Chance auf Platz vier. Eintracht, Werder Bremen und Mainz kämpfen um Platz sechs, die Hessen und Rheinhessen sogar in einem direkten Duell.
Der VfL Bochum steht bereits als Schlusslicht fest – in der Jahreswertung macht nur der Blick auf die Teams Sinn, die das ganze Jahr in der Liga verbracht haben. Als zweitschwächster Bundesligist des Jahres rangiert der 1. FC Heidenheim, der in der Vorsaison sensationell den Europapokal erreichte, aktuell aber eine schwere Krise durchlebt.
Das Jahresranking der Bundesliga 2024 vor dem letzten Spieltag
1. Bayer Leverkusen, 77 Punkte
2. FC Bayern, 67 Punkte
3. VfB Stuttgart, 62 Punkte
4. RB Leipzig, 59 Punkte
5. Borussia Dortmund, 58 Punkte
6. Eintracht Frankfurt, 50 Punkte
7. Werder Bremen, 48 Punkte
8. FSV Mainz 05, 47 Punkte
9. SC Freiburg, 42 Punkte
10. VfL Wolfsburg, 39 Punkte
11. Borussia Mönchengladbach, 38 Punkte
12. Union Berlin, 37 Punkte
13. FC Augsburg, 37 Punkte
14. TSG Hoffenheim, 36 Punkte
15. 1. FC Heidenheim, 32 Punkte
16. VfL Bochum, 20 Punkte