Neuer Index zeigt: Weltweit teuerste Städte befinden sich in einem Nachbarland

  1. Startseite
  2. Verbraucher

Kommentare

Das Ranking der teuersten Städte der Welt 2024 wurde veröffentlicht. Wo das Leben besonders günstig ist. Und wie Deutschland im Gesamtranking abschneidet.

Belgrad – Die Kosten für das tägliche Leben steigen weltweit, doch einige Städte heben sich besonders durch ihre hohen Lebenshaltungskosten hervor. Die Konsumentendatenbank Numbeo, mit Sitz in Serbien, veröffentlicht jedes Jahr einen Index über die Lebenshaltungskosten weltweit, aufgeschlüsselt nach Stadt.

Die Stadt Basel führt 2024 wieder das Ranking der teuersten Städte an. Überraschend ist jedoch, dass die vier darauffolgenden teuersten Städte weltweit ebenfalls in der Schweiz liegen: Basel, Zürich, Lausanne, Bern und Genf belegen die Spitzenplätze im globalen Index. Für viele Deutsche, die planen in die Schweiz zu reisen oder dort zukünftig leben und arbeiten möchten, könnte dies ein aufschlussreicher Blick auf die finanziellen Herausforderungen jenseits der Grenze sein.

Schweizer Städte weisen besonders hohe Kosten in Bereichen wie Miete, Transport und Unterhaltung auf. Norwegische Städte wie Oslo und Bergen fanden sich ebenfalls in den oberen Rängen der teuersten Städte, während osteuropäische Städte weiterhin im unteren Bereich der Kostenskala verbleiben. © IMAGO / Ikon Images

Lebenshaltungskosten-Index 2024: Schweiz dominiert das Ranking

Basel führt das Ranking mit einem Lebenshaltungskosten-Index von 120,2 an. Dies bedeutet, dass das Leben in Basel im Durchschnitt 20,2 Prozent teurer ist als im weltweiten Durchschnitt. Besonders auffällig sind die hohen Preise für Freizeitaktivitäten, Lebensmitteleinkäufe und Restaurantbesuche, die laut Numbeo signifikant über dem Durchschnitt liegen.

Zürich folgt mit einem Index von 118,3 und übertrifft Basel in einigen Kategorien wie den Kosten für Restaurants und Mieten. Trotz der hohen Kosten bleibt Zürich eine attraktive Stadt für viele internationale Unternehmen und Fachkräfte. Dies liegt unter anderem an der hohen Lebensqualität und der stabilen Wirtschaftslage, die die Schweiz auszeichnet. Auch Lausanne, (Numbeo Indexwert 117,7) und Bern (110,5) reihen sich in die Liste der weltweit teuersten Städte ein. Besonders in Lausanne spiegelt sich die hohe Nachfrage nach Wohnraum und Dienstleistungen in den Lebenshaltungskosten wider. In Bern wiederum tragen hohe Mietpreise sowie die Kosten für Konsumgüter zur Spitzenposition bei.

Hier ein Überblick der zehn teuersten Städte 2024 laut Numbeo-Index:

Platz Land Stadt Gesamt Miet-Index Lebensmittel Restaurant
1. Schweiz Basel 120.2\t 46.6 135.7\t 106.7\t
2. Schweiz Zürich 118.3\t 64.4\t 121.0\t 109.0\t
3. Schweiz Lusanne 117.7\t 46.4\t 123.3\t 106.2\t
4. Schweiz Bern 110.5\t 42.3\t 108.3\t 96.5\t
5. Schweiz Genf 109.8\t 66.8\t 114.0\t 107.3\t
6. Island Reykjavik 88.5\t 45.0\t 90.1 92.6
7. Norwegen Trondheim 86.3 30.2 77.9\t 87.9\t
8. Norwegen Bergen 84.5\t 28.0\t 83.1\t 81.9
9. Norwegen Stavanger 82.5\t 34.1\t 77.1\t 83.9\t
10. Vereinigtes Königr. London 80.1\t 71.6\t 64.2\t 79.7\t

Ein Vergleich zu 2023 zeigt, dass sich bei den teuersten Städten der Welt kaum Veränderungen ergeben haben. Im vergangenen Jahr dominierten ebenfalls Schweizer Städte die Top 10 der teuersten Orte, mit Basel an der Spitze, gefolgt von Zürich, Lausanne und Zug.

Die teuersten Städte Europas: So schneidet Deutschland ab

Im Vergleich zu anderen europäischen Städten dominieren die Schweizer Städte die Liste der teuersten Orte. Die Top 5 werden ausschließlich von Schweizer Städten besetzt, deren Indexwerte eng beieinander liegen. Basel, an der Spitze, hat einen Wert von 120,2, während der Abstand zum fünftplatzierten Bern nur 11 Punkte beträgt. Erst auf Platz sechs folgt mit Reykjavik die teuerste Stadt außerhalb der Schweiz, die einen deutlich niedrigeren Indexwert von 88,5 aufweist.

Auch in Deutschland wird das Leben immer teurer. Vergleicht man dies mit deutschen Städten, so liegt Hamburg, die teuerste Stadt Deutschlands im Ranking, deutlich niedriger bei einem Indexwert von 69,8 auf Platz 21. München (66,7) auf Platz 37 und Berlin (65,7) auf Platz 45, sind ebenfalls bedeutend günstiger. Die Unterschiede werden besonders beim Blick auf die Mietpreise deutlich. In Basel liegen die Mietkosten laut Numbeo um 135,7 Punkte höher als im globalen Durchschnitt, während München und Berlin Werte von 109,7 und 100,2 aufweisen. Ebenfalls im Ranking vertreten sind die Städte Essen und Düsseldorf, die mit einem Indexwert von 67,8 sich die Plätze 31 und 32 teilen.

Die Ursachen für hohe Lebenshaltungskosten in der Schweiz

Die Gründe für die hohen Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind vielfältig. Zum einen ist die Schweiz bekannt für ihren starken Schweizer Franken, der im Vergleich zu anderen Währungen wie dem Euro oder dem Dollar konstant hoch bewertet wird. Dies verteuert Importe und macht die Schweiz zu einem vergleichsweise teuren Land für Touristen und Einwanderer.

Zudem spielen hohe Löhne und eine geringe Arbeitslosenquote eine Rolle. Während die Einkommen in der Schweiz im internationalen Vergleich hoch sind, steigen auch die Preise für Waren und Dienstleistungen entsprechend. Ein weiteres wichtiges Element sind die strengen Regulierungen auf dem Wohnungsmarkt, die zu einer begrenzten Verfügbarkeit von Wohnraum und somit zu hohen Mietpreisen führen.

Für die Bevölkerung in der Schweiz stellen die hohen Lebenshaltungskosten eine große Herausforderung dar, insbesondere für diejenigen, die keine überdurchschnittlichen Löhne beziehen. Viele Haushalte müssen einen erheblichen Teil ihres Einkommens für Mieten, Lebensmittel und Gesundheitsversorgung aufwenden. Allerdings profitieren die Einwohner auch von einem sehr gut ausgebauten sozialen Netz und einer hohen Lebensqualität, was die Belastungen in gewisser Weise ausgleicht.

Europa im Ländervergleich: Unterschiedliche Kosten je nach Region

Die Lebenshaltungskosten sind in einigen Regionen der Welt besonders günstig. Vor allem in osteuropäischen Ländern, die einst Teil des kommunistischen Blocks waren, lassen sich im Vergleich zu Westeuropa und Nordamerika deutlich niedrigere Preise feststellen. Länder wie Bulgarien, Rumänien und die Ukraine bieten oft erschwingliche Mietpreise, günstige Lebenshaltungskosten und allgemein preiswerte Dienstleistungen. Diese Kostenvorteile machen sie nicht nur für Einheimische, sondern auch für Expats attraktiv.

Besonders auffällig ist, dass viele der kostengünstigsten Städte in diesem Gebiet liegen. Dort kostet das Leben oft nur einen Bruchteil dessen, was man in westlichen Metropolen zahlt. In der Rangliste der günstigsten Städte liegen die osteuropäischen Staaten deutlich vorn, mit Städten in Russland, der Ukraine und Rumänien. Am Ende der Liste, auf Platz 174, findet sich die russische Stadt Perm, die damit zu den günstigsten Städten weltweit gehört. (ls)

Auch interessant

Kommentare