„Eigentlich ein Jahr Mediensperre“ - Harald Schmidt reduziert Expertin auf ihr Aussehen - diese reagiert gekonnt
Sieht man demnächst Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Sicherheitsexpertin Claudia Major gemeinsam auf einer Jacht in der Ostsee segeln? Unwahrscheinlich. Harald Schmidt aber hat in einem Zeitungsinterview genau dieser Fantasie Ausdruck verliehen - in Anlehnung, wie er sagt, an einen Kinofilm aus der „Mission Impossible“-Reihe.
Major kontert Schmidt mit ironischem Tweet - das Netz lacht mit
Dort, so Schmidt im „Tagesspiegel“-Gespräch, gebe es eine „Wahnsinnsszene“, in der sich die Darsteller Tom Cruise und Jennifer Connelly „auf einer schräg liegenden weißen Segeljacht in der Nachmittagssonne“ befänden. Genau so ein Bild wünsche er sich vom deutschen Duo Pistorius und Major.
Bei der adressierten Sicherheitsexpertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik kam der Vorschlag scheinbar blendend an - auch wenn die Ironie nicht zu überlesen ist: „Harald Schmidt sagt, ich soll mit B. Pistorius in der Ostsee segeln & gut aussehen“, schreibt die Politikwissenschaftlerin beim Kurznachrichtendienst X. Ihren Expertenkollegen Carlo Masala lädt sie ein, mitzukommen. „Ja, ist kalt, aber hey, wenn die Pflicht ruft?!“ In der Kommentarspalte finden sich zuhauf ähnlich ironisierende Einlässe, aber auch viel direkte Kritik am ehemaligen Late-Night-Moderator Harald Schmidt.
Major laut Schmidt nur eingeladen „weil sie so aussieht“
Auf die Frage, warum ausgerechnet Claudia Major den Segeltörn des Bundesverteidigungsministers begleiten solle, hatte Schmidt im Interview geantwortet: „Wegen ihres Aussehens.“ Major erinnert den 66-Jährigen an eine „französische Schauspielerin: die neurotische Pariserin, die besonders gut aussieht, wenn sie abgeführt wird, nachdem sie ihren Mann erstochen hat.“
Dass seine Bewertung kontrovers aufgenommen werden kann, reflektiert Schmidt im selben Interview gleich selbst. „Schon die Beurteilung der Militärexpertin Claudia Major unter ausschließlich optischen Gesichtspunkten bedeutet eigentlich ein Jahr Mediensperre“, räumt er ein, um sogleich nachzulegen: „Natürlich wird sie hauptsächlich eingeladen, weil sie so aussieht, denn wir haben ja auch Expertinnen, die sich die Haare selber schneiden. Die sehe ich nur einmal, und dann werden sie mit einem kleinen Monitor zugeschaltet.“