Neues von Karlsfelds vergessener Fahrradstraße: Was führt Dachau im Schilde?
Die Alte Bayernwerkstraße zwischen Karlsfeld und Dachau wird endlich zur Fahrradstraße. Was noch fehlt, ist die Beschilderung. Das könnte allerdings kompliziert werden...
Karlsfeld/Dachau - Es gibt Dinge, die mögen gedanklich nicht so recht zusammen passen: Geldsegen und Karlsfeld, Genderpflicht und CSU, gute Nachrichten und Deutsche Bahn. Doch Letzteres gab es tatsächlich auf der ersten Umwelt- und Verkehrsausschusssitzung dieses Jahres in Karlsfeld am vergangenen Mittwoch: „Anscheinend sind in Dachau die Probleme mit den Belangen der Deutschen Bahn ausgeräumt“, heißt es in der Beschlussvorlage und bedeutet: Die langersehnte und schon halb in Vergessenheit geratene Fahrradstraße an der Alten Bayernwerkstraße zwischen Karlsfeld und Dachau kommt. Halleluja!
Wie mehrmals berichtet, steckten die Gespräche zwischen Stadt und Bahn bezüglich der Fahrradstraße fest, der 160 Meter der Strecke auf Dachauer Grund gehören. Wie Dachaus Bauamtsleiter Moritz Reinhold auf Nachfrage mitteilt, habe die Rückmeldung der anderen Fachabteilung der Deutschen Bahn nun gezeigt, „dass wir eine gute und rechtlich einwandfreie Lösung für die Fahrradstraße auf Dachauer Stadtgebiet haben“.
Nach zweijähriger Wartezeit bekommt die Gemeinde Karlsfeld also jetzt endlich ihre zweite Fahrradstraße. Hurra!
Karlsfeld bekommt nach mehr als zweijähriger Wartezeit endlich eine zweite Fahrradstraße
Um die Alte Bayernwerkstraße auch zur zweiten Fahrradstraße Karlsfelds krönen zu können, sind allerdings noch gewisse Markierungen am Boden und eine gewisse Beschilderung notwendig. Pipifax? Von wegen.
Wie Karlsfelds Fahrradreferent Franz Trinkl sagt, wird es wohl Frühjahr werden, bis in der Straße endlich die Radler das Sagen haben. Erstens könne bei diesen Temperaturen die Farbe für die entsprechende Straßenkennzeichnung nicht aufgetragen werden, erklärt Trinkl. Und Zweitens müssen erst noch Verkehrsschilder bestellt werden. Dass dies auch mal länger dauern kann, hat man beim Zebrastreifen an der Allacher Straße beobachten können. Sechs lange Monate musste die Gemeinde auf das blau-weiße Schild mit dem schwarzen Männchen warten.
Hinzukommt, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststeht, welche Schilder überhaupt an der Altern Bayernwerkstraße platziert werden. Das hängt von der Dachauer Stadtverwaltung ab.
Diese plane zwar, den entsprechenden Straßenabschnitt mit einem „Anlieger frei“-Schild zu versehen, „allerdings hat man Bedenken, ob die bloße Beschilderung von den Verkehrsteilnehmern akzeptiert wird“, wie Günther Rustler vom Ordnungsamt Karlsfeld den Ausschussmitgliedern am Mittwoch erklärte. Daher prüfe die Stadt gerade, ob es möglich sei, die Durchfahrt nach Karlsfeld in Dachau für Autos zu versperren, so Rustler weiter.
Wie sich die Stadt entscheidet, wird sich voraussichtlich am 27. Februar auf der Umwelt- und Verkehrsausschusssitzung in Dachau zeigen. Egal, was dort beschlossen wird, in Karlsfeld steht unisono fest: Die Alte Bayernwerkstraße wird baldmöglichst beschildert.
Auch die Polizei mischt sich noch ein
Ein gut gemeinter Rat kam von der Polizei: Die Gemeinde und die Stadt mögen die Beschilderung doch bitte gleichzeitig vornehmen. Sonst gibt es am Ende zwar ein und dieselbe Fahrradstraße, allerdings mit verschiedenen Verkehrsbeschränkungen. In Dachau Anlieger frei, in Karlsfeld Kraftfahrzeuge frei. Um die Autofahrer nicht dauerhaft zu verwirren, müsste die Gemeinde Karlsfeld ihre Schilder früher oder später wieder austauschen. Wieso auch den einfachen Weg gehen, wenn es auch kompliziert geht.