Expertin erklärt, wann Sommerhitze gefährlich wird
Schweiß, Schwindel, Schwäche? Sommerhitze belastet den Kreislauf – manchmal bis zum medizinischen Notfall. Eine Umweltmedizinerin erklärt, wie Sie Warnzeichen richtig deuten.
Hitze stresst nicht nur die Umwelt, sondern auch den Menschen. Wenn sich Städte aufheizen und Nächte kaum Abkühlung bringen, reagiert der Körper mit Alarm. Besonders ältere Menschen, Vorerkrankte und Kinder geraten dann schnell an ihre Grenzen – oft, bevor es ihnen selbst bewusst ist. Dabei zeigen sich Warnzeichen wie Schwindel, Erschöpfung oder Übelkeit nicht immer sofort dramatisch, können aber Vorboten ernsthafter Zustände wie Hitzschlag oder Kreislaufversagen sein. Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann im Gespräch mit unserem Gesundheitsportal 24vita.de, wie sich solche Symptome richtig deuten lassen und wann schnelles Handeln gefragt ist.
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Gefährlicher Flüssigkeitsmangel: Was bei Dehydrierung im Körper passiert
Wenn der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als er aufnimmt, spricht man von Dehydrierung – ein Zustand, der bei Hitze oder körperlicher Anstrengung rasch eintreten kann. Erste Anzeichen sind meist unspezifisch: Durst, trockene Haut, Schwindelgefühle und konzentrierter, dunkler Urin. Doch die Folgen können weit darüber hinausgehen. „Bei einer starken Dehydrierung läuft die Niere trocken, ganz locker gesagt. Das kann zu Nierenschädigungen führen“, warnt Umweltmedizinerin Traidl-Hoffmann.
Besonders im Alter wird der Flüssigkeitshaushalt zur Herausforderung: Das Durstgefühl nimmt ab, und das regelmäßige Trinken gerät schnell in Vergessenheit. Hinzu kommen häufig bestehende Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Störungen, die das Risiko zusätzlich steigern. „Ältere Menschen haben auch eine geringere Fähigkeit zum Schwitzen. Das heißt, ihnen fehlt ein großer Ausgleichsmechanismus“, so die Expertin.
Doch Dehydrierung ist nur eine von mehreren körperlichen Reaktionen auf extreme Hitze.
Die Expertin
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann ist Umweltmedizinerin und Universitätsprofessorin an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Sie leitet das Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit sowie die Hochschulambulanz für Umweltmedizin am Universitätsklinikum Augsburg. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf den gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltfaktoren, insbesondere Allergien und chronisch-entzündlichen Erkrankungen.
