Dank radikaler Reformen: Wo Griechenlands Sozialstaat Deutschland überholt hat
In Deutschland steigen die Krankenkassenbeiträge weiter an, doch Griechenland zeigt, wie es anders geht. Dank Reformen, die auch durch deutschen Druck eingeführt wurden, zahlen die Griechen heute weniger Sozialabgaben. Was steckt hinter diesem Erfolg, und was können wir davon lernen?
Vor über einem Jahrzehnt, während der griechischen Finanzkrise, drängte Deutschland auf Reformen. Mit Erfolg: Seit 2012 sind die Sozialabgaben in Griechenland von 46,56 auf 35,16 Prozent gesunken. Arbeitnehmer und Arbeitgeber profitieren gleichermaßen von diesen Einsparungen.
Effiziente Verwaltung dank Digitalisierung
In Griechenland gibt es seit 2017 nur noch einen zentralen Sozialversicherungsträger, die „Elektronische Nationale Sozialversicherungsagentur“ (e-EFKA). Diese Digitalisierung spart Kosten und vereinfacht den Zugang zu Versicherungsdiensten erheblich, während in Deutschland unterschiedliche Apps und Zugangsdaten für jede Krankenkasse nötig sind.
Einheitliche Rente für alle
Alle Arbeitnehmer in Griechenland, egal ob Beamte oder Akademiker, sind in der e-EFKA organisiert. Die Versicherungszeiten aus verschiedenen Ländern und früheren Systemen werden zusammengefasst, so dass Versicherte von umfassenden Rentenansprüchen profitieren, die anderswo kompliziert sind.
Chronisch Kranke in Griechenland genießen einen besonderen Service: teure Medikamente werden direkt nach Hause geliefert. Jeder im Land hat zudem eine Krankenversicherung mit Basis-Gesundheitsschutz. Facharzttermine werden zentral und digital vergeben, ohne die Suche bei mehreren Anbietern.
Was Deutschland von Griechenland lernen kann
Griechenland zeigt, wie durch die Kombination aus Reformdruck und Digitalisierung Sozialversicherungen effizienter und kostengünstiger gestaltet werden können. Diese Ansätze könnten auch Deutschland helfen, die steigenden Kosten im Gesundheitswesen zu kontrollieren.
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