Kaputt gesparte Marine – Bundeswehr-Fregatten fehlen Raketen für Mission gegen Huthi-Drohnen

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Deutsche Kriegsschiffe im Roten Meer sind gegen die Drohnen der Huthi-Rebellen machtlos – Doch die größte Gefahr geht gerade von den unbemannten Flugkörpern aus.

Berlin/Tel Aviv – Nach vermehrten Angriffen von Kampf-Drohnen der Huthi-Rebellen auf Kriegs- und Handelsschiffe im Roten Meer, rufen die USA zu Gegenmaßnahmen auf. Mit einem geplanten Marinebündnis im Krieg in Israel solle der Schutz des Schiffsverkehrs gewährleistet werden. Auch Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wurde aufgefordert, dass sich die Bundeswehr an der Mission beteiligt.

Doch das könnte sich schwieriger gestalten als bislang angenommen. Bei der Konzeption neuer Marine-Kriegsschiffe wurde wohl aus Kostengründen auf Langstrecken-Luftabwehr verzichtet, wie die Welt berichtet. Die Fregatte „Baden-Württemberg“ vom Typ F125 sei lediglich für Missionen der Friedenssicherung ausgelegt und diene deshalb nur der Selbstverteidigung.

Neue Kriegsschiffe gegen Huthi-Rebellen jetzt schon veraltet

Deutsche Kriegsschiffe der F125-Serie befänden sich eigentlich schon auf dem Weg ins Rote Meer. Für den Kampf gegen die Drohnen der Huthi-Rebellen sind diese aber kaum geeignet. Zwar würden die neuen Schiffe durchaus Luftabwehr-Systeme besitzen, diese reichen aber lediglich für Ziele in maximal zehn Kilometer Entfernung.

Das Kriegsschiff Fregatte Baden-Württemberg vom Typ F125
Die neue Fregatte „Baden-Württemberg“ der Klasse F125 ist ausgerechnet im Kampf gegen die größte Bedrohung im Roten Meer machtlos. © picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Viel zu kurz, um die feindlichen Drohnen treffen zu können. Der Nato-Standard für vergleichbare Schiffe seien Raketen mit einer Reichweite von 50 bis 100 Kilometern. In Anbetracht der Möglichkeit der Rebellen, mittels Aufklärungsdrohnen präzise Raketenangriffe gegen Schiffe abzufeuern, ist die Fregatte der Bundeswehr bereits jetzt veraltet. Dabei sind die F125-Schiffe erst seit Oktober 2023 im Einsatz.

Marine muss zum Einsatz gegen Huthi-Rebellen auf alte Kriegsschiff-Modelle zurückgreifen

Die einzige Lösung – Die Marine der Bundeswehr muss auf alte Modelle zurückgreifen. Die Fregatten von Typ F123 und F124 würden dazu gerade modernisiert werden. Da vor knapp fünf Jahren eine Rakete beim Fehlstart das Rohr auf der Fregatte F124 „Sachsen“ komplett ausbrannte, gestalten sich die Arbeiten wohl als überaus kompliziert. Nach den Modernisierungen könnten die Schiffe über Raketensysteme mit ausreichender Reichweite verfügen, wie die Welt berichtet.

Insgesamt stehen der deutschen Marine lediglich zwei geeignete Kriegsschiffe für den Einsatz im Roten Meer zur Verfügung. Die neuen F125-Fregatten sollen wohl planmäßig Mitte der 2030-er Jahren von neuen Modellen Stück für Stück abgelöst werden. Das kann aber noch eine ganze Weile dauern. Die ersten Auslieferungen der geplanten Schiffe vom Typ F126, seien erst für 2028 vorgesehen. (nhi)

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