Torten-Attacke auf Lindner: Die giftige Saat des Kanzlers geht auf

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Christian Lindner wird mit einer Torte beworfen. © Stefan Sauer/dpa/Collage

Christian Lindner und seiner FDP schlägt offener Hass entgegen. Die Attacke von Greifswald markiert einen neuen Tiefpunkt der politischen Kultur in diesem Wahlkampf. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.

München – Als den „schlimmsten Albtraum des linksgrünen Mainstreams in Deutschland“ hatte sich FDP-Chef Christian Lindner auf dem liberalen Dreikönigstreffen vor wenigen Tagen selbst noch vorgestellt. Da ahnte er gewiss schon, wie groß der Hass auf die Partei und ihn ganz persönlich ist, aber noch nicht, dass seine Gegner bald auch vor Handgreiflichkeiten nicht mehr zurückschrecken würden.

Torten-Attacke gegen Christian Lindner: Tiefpunkt der politischen Kultur

Manche werden sich über den Tortenwurf von Greifswald klammheimlich belustigen. Doch lustig ist daran gar nichts. Der Angriff ist Ergebnis und bisheriger Tiefpunkt einer von SPD und Grünen inszenierten Schmutzkampagne gegen ihren Ex-Koalitionspartner, an der sich auch die öffentlich-rechtlichen Medien lustvoll beteiligten. Ziel: die Zerstörung der seit langem ungeliebten liberalen Partei.

Da wurde ganz ungeniert das Zerrbild des fiesen Verräters gemalt, es wurden historisch hanebüchene D-Day-Parallelen zum Dritten Reichen gezogen, und der Kanzler persönlich sprach dem Mann, mit dem er eben noch regiert hatte, die „sittliche Reife“ ab. Und das nur, weil dieser sich geweigert hatte, abermals die Verfassung zu beugen, um der klammen Ampel zusätzliche Milliarden zu beschaffen. In den asozialen Netzwerken setzte sich die grünrote Selbstradikalisierung ungebremst fort.

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Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis. © Marcus Schlaf

Besorgniserregender Vorfall für deutsche Politik-Kultur: Lindner wird mit Torte beworfen

Irgendwann werden aus vergifteten Worten Taten. Kein Kanzler hat sich politischen Mitbewerbern gegenüber jemals so würdelos verhalten wie der vorgebliche „Respektkanzler“ Olaf Scholz, und es sagt viel über den beklagenswerten Zustand der deutschen Sozialdemokratie aus, dass sie sich an diesem üblen Schauspiel so eifrig beteiligt hat.

Dennoch ist Schwarz-Rot wieder die Mode der Saison im politischen Berlin. Besser wäre es gewesen, die Union hätte aktiv für ein schwarz-gelbes Reformbündnis geworben, als sich schon im Wahlkampf wieder den Bankrotteuren um Scholz an den Hals zu werfen.

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