Auftritt von BVB-Star nach Pokal-Pleite lässt tief blicken

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Borussia Dortmund steckt wenige Wochen nach Saisonstart tief in der Krise. Einzig ein Neuzugang übernahm nach der Pokal-Pleite in Wolfsburg Verantwortung.

Wolfsburg – Borussia Dortmund in der Krise …

Das bittere 0:1 in der Verlängerung beim VfL Wolfsburg am Dienstagabend ließ einen hilflosen BVB zurück. Der DFB-Pokal ist schon früh in dieser Saison futsch. Trainer Nuri Sahin ist nach der dritten Pleite in Folge in Erklärungsnot. Die Spieler ducken sich weg, bis auf einen Neuzugang.

Pascal Groß stand nach dem Ausscheiden Rede und Antwort. Alle anderen Führungsspieler wie Kapitän Emre Can, Julian Brandt oder Nico Schlotterbeck wollten nur schnell in die Kabine, zuvor holten sie sich noch ein Pfeifkonzert der mitgereisten BVB-Fans ab. Keeper Gregor Kobel donnerte in einem Wut-Anfall seine Torwarthandschuhe auf die Trainerbank.

„Es ist extrem bitter. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber im Moment tun wir uns schwer. Wir haben personelle Probleme. Das sieht man, glaube ich. Aber für mich sind das keine Ausreden“, erklärte der deutsche Nationalspieler im ARD-Interview. Ausgerechnet Groß, der zuletzt nicht mehr erste Wahl war und in Wolfsburg als Rechtsverteidiger aushelfen musste, stellte sich. Der Auftritt des BVB-Stars lässt tief blicken, wie es aktuell um die Dortmunder Mannschaft bestellt ist.

BVB-Neuzugang Pascal Groß war der einzige Sahin-Schützling, der sich nach der Pokal-Pleite nicht versteckte.
BVB-Neuzugang Pascal Groß war der einzige Sahin-Schützling, der sich nach der Pokal-Pleite nicht versteckte. © Marco Steinbrenner/DeFodi Images/Imago

BVB-Neuzugang spricht über Trainer Nuri Sahin

Sahin gehe es „sehr schlecht“, sagte Groß, der erst im Sommer von Brighton & Hove Albion nach Dortmund gewechselt war. Der Trainer erklärte nach der Partie, dass es in der Kabine mucksmäuschenstill, jeder mit sich selbst beschäftigt war. Borussia Dortmund erlebt unter Sahin den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren.

„Wir sind sehr enttäuscht“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Aber der frühere Nationalspieler und BVB-Kapitän nutzte seinen Auftritt um kurz vor Mitternacht auch gleich, um seinem langjährigen Mitspieler Sahin das Vertrauen auszusprechen.

BVB-Sportdirektor Kehl trifft Sahin-Entscheidung

„Wir werden zusammenstehen. Wir gehen da gemeinsam durch“, sagte Kehl. „Druck ist bei Borussia Dortmund immer da.“ Das sei deshalb auch „keine Situation, die Borussia Dortmund nicht in der Vergangenheit auch schon gemeistert hat. Zaubern wird keiner können. Deshalb bleibt es dabei: Wir müssen zusammenstehen, wir müssen die Kräfte sammeln, wir müssen hart an den Dingen arbeiten. Dann werden wir am Samstag alles dafür tun, um unser Heimspiel gegen starke Leipziger zu gewinnen.“ 

Sahin selbst war nach dem Pokal-Aus sicht- und hörbar niedergeschlagen („Das tut weh!“). Fünf Auswärtsniederlagen nacheinander in der Bundesliga, Champions League und jetzt im DFB-Pokal: Damit hätte jeder Coach bei diesem ambitionierten Club zu kämpfen. Einen 36-Jährigen bei seinem Cheftrainer-Debüt auf diesem Niveau, der noch dazu schon mit zwölf Jahren in die Jugendabteilung seines BVB eintrat – den trifft diese unerwartete Entwicklung aber besonders hart. Auch Pascal Groß hätte sich den Start bei seinem neuen Klub sicher anders vorgestellt. (ck/dpa)

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