Eilverfahren nach Entführung: Ex-Mann von Block bekommt wohl alleiniges Sorgerecht

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Im Sorgerechtsstreit zwischen der „Block House“-Erbin und ihrem Ex-Mann stellt sich ein dänisches Gericht nach der Entführung der Kinder klar hinter den Vater.

Hamburg – Die Ereignisse im Sorgerechtsstreit zwischen der „Block House“-Erbin Christina Block und ihrem Ex-Mann überschlagen sich: In der Silvesternacht am Montag (1. Januar) wurden die Kinder ihrem in Dänemark lebenden Vater entrissen und von bisher nicht identifizierten Männern nach Deutschland überführt. Nun befinden sie sich wieder bei ihrer Mutter in Hamburg.

Laut einem Bericht von Zeit Online, hat ein dänisches Gericht dem Vater nun im Eilverfahren das alleinige Sorgerecht für den 10-jährigen Jungen und das 13 Jahre alte Mädchen übertragen. Demnach sei die Entscheidung schon am Dienstag (2. Januar), nur einen Tag nach der Entführung der Kinder, gefallen.

Deutsches Gericht prüft dänische Entscheidung im Sorgerechtsstreit der „Block House“-Erbin

Da der Verdacht besteht, dass die „Block House“-Erbin die Entführung ihrer Kinder veranlasste, hatten die ermittelnden Behörden in Dänemark zuvor bereits einen europäischen Haftbefehl gegen sie erlassen. Dieser Verdacht ist derzeit allerdings nicht bestätigt, es handelt sich um eine Mutmaßung. Der Haftbefehl der dänischen Staatsanwaltschaft wurde zwar an die zuständigen Behörden in Hamburg weitergeleitet, diese entscheiden sich aber gegen eine Festnahme der Erbin. Stattdessen unterliegt Block derzeit einem sogenannten Aufenthaltsbeschluss, aufgrund dessen sie die Polizei jederzeit über ihren Aufenthaltsort informieren muss.

Christina Block streitet sich mit ihrem Ex-Mann schon seit Jahren um das Sorgerecht für ihre zwei jüngsten Kinder. © Daniel Reinhardt/dpa

Ein deutsches Gericht prüft derzeit auch die dänische Entscheidung im Sorgerechtsstreit. In Deutschlands ist diese noch nicht rechtskräftig. Die Polizei suchte die Kinder am Mittwoch (3. Januar) in der Villa der „Block House“-Erbin auf und bestätigte, dass sie körperlich wohlauf sind.

Anwalt von „Block House“-Erbin macht dänischem Gericht Vorwürfe

Da in dem Sorgerechtsstreit zwischen Block und ihrem Ex-Mann zwei verschiedene Länder zuständig sind, ist es in der Vergangenheit schon mehrfach zu Komplikationen gekommen. Vor zwei Jahren behielt der Vater die Kinder nach einem planmäßigen Urlaub bei sich in Dänemark. Während dieser Zeit hatte Block zu diesen keinen Kontakt. Ein Rückführungsbeschluss des Hamburger Landgerichts wurde von den dänischen Behörden nicht anerkannt.

Als es im November 2022 eine weitere Anhörung geben sollte, erschienen weder der Vater noch die Kinder vor dem Familiengericht in Altona. Blocks Anwalt, Mark F. Seghezzi, wirft den dänischen Behörden schwere Fahrlässigkeit vor: „Mit dem Erlass des Haftbefehls setzen die dänischen Institutionen ihren seit nunmehr fast 2,5 Jahren beschrittenen Weg des Vertretens einer fehlerhaften Rechtsauffassung konsequent und beharrlich fort“, sagte er im Interview mit Bild. Das Verfahren sei ihm zufolge noch nicht zugunsten der Mutter entschieden worden, weil der Vater dieses konsequent und planmäßig torpediere.

Die Block-Kinder wurden in Hamburger Mietauto entführt

Die Entführung der Kinder an Neujahr ist die neuste Eskalation in einem langen Streit. Laut Polizei-Angaben soll der Vater beim Beobachten des Silvester-Feuerwerks von mehreren Angreifern niedergeschlagen worden sein. Anschließend brachten diese die Kinder in einem Auto über die deutsche Grenze nach Hamburg.  Es soll sich bei den beiden Entführungs-Autos um Mietwägen vom Hamburger Flughafen gehandelt haben, die von zwei Männern mit israelischem Pass gefahren wurden.

Die Bild mutmaßte daraufhin, dass Block womöglich ehemalige Agenten des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad angeheuert habe, um ihre Kinder nach Deutschland zubringen. Diese Anschuldigung ist derzeit ebenfalls nicht bestätigt und die Polizei arbeitet noch an der Aufklärung des Falls. (jus)

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