Milliarden-Subventionen für die Chip-Industrie: Diese deutschen Firmen profitieren

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Die deutsche Politik hat Milliarden-Subventionen für die Chipindustrie beschlossen. Diese deutschen Zulieferer würden von Intel, TSMC und Co. profitieren.

München - Deutschland will mit Milliarden-Subventionen mehr Chip-Hersteller ins Land locken. Bei Magdeburg soll ein neues Werk des US-Konzerns Intel entstehen, der taiwanische Chipriese TSMC plant in Dresden eine neue Produktion. Zwar stehen die Chip-Subventionen gerade auf der Kippe - die Bundesregierung sucht händeringend nach Möglichkeiten, Geld zu sparen, da durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts riesige Löcher in die Haushaltsplanung gerissen wurden. Sollten die Hilfen aber wie geplant an die Chipkonzerne fließen, würden davon auch deutsche Zulieferer profitieren.

Mikrochip-Herstellung: Deutsche Zulieferer werden durch Milliarden-Subventionen profitieren.
Mikrochip-Herstellung: Deutsche Zulieferer werden durch Milliarden-Subventionen profitieren. © Christian Charisius/dpa

Merck: Dax-Konzern liefert Material für die Chipindustrie

„Es fehlen bislang in Europa die ganz großen Halbleiterfabriken“, der für das Halbleitergeschäft zuständige Merck-Vorstand Kai Beckmann. Der hessische Arzneimittelhersteller liefert im Moment schon Materialien an Halbleiter-Hersteller in der ganzen Welt. „Als europäische Firma ist es für uns natürlich ein Wettbewerbsvorteil, wenn mehr Chipwerke in Europa entstehen“, sagt Vorstand Beckmann dem Handelsblatt.

Chipfabriken in Deutschland könnten auch neue Investitionen von Merck in Deutschland bedeuten, berichtet die Wirtschaftszeitung. Bisher investiere der Dax-Konzern eher in Taiwan als in Deutschland.

Haraeus: Familienunternehmen liefert Chemikalien für Halbleiter

„Unser Halbleitergeschäft wächst sehr dynamisch“, sagt Heraeus-Manager Steffen Metzger dem Handelsblatt. Das Hanauer Familienunternehmen Milliarden im Geschäft mit Halbleitern. Sie beliefern die asiatischen Produzenten mit Glaskammern für die Maschinen, sowie Chemikalien und Drähte, die im Produktionsprozess der Mikrochips gebraucht werden.

Der Haraeus-Manager sagt der Wirtschaftszeitung, dass er fest mit neuen Aufträgen rechne. Für sein Unternehmen sehe er ein Wachstum über dem der Chipbranche. Experten erwarten ein jährliches Wachstum der Chipbranche von durchschnittlich zehn Prozent bis 2030, heißt es weiter.

DAS Environmental Experts: Säubert das Abwasser der Chip-Konzerne

Die Dresdner Firma DAS Environmental Experts mit 850 Mitarbeitern stellt Anlagen her, die Abgase und Abwasser von Chipfabriken reinigen lassen. Das Unternehmen mache zwar bereits gute Geschäfte in China. „Kunden vor der eigenen Haustür sind hochinteressant für die künftige Technologieentwicklung“, sagt DAS-Chef René Reichardt dem Handelsblatt.

Würde TSMC in die DAS-Heimat Dresden kommen und sich Intel in Magdeburg niederlassen, würde nicht nur DAS selbst profitieren, sagt Reichardt: „Wir nutzen sehr viele Kleinbetriebe, die uns zuliefern. Die Ansiedlung wäre daher für jede Menge Firmen ein Gewinn.“

Aixtron: Baut Maschinen für E-Auto-Chips

Das Unternehmen Aixtron stellt Maschinen her, die speziell zur Produktion von Stromsparchips in E-Autos gebraucht werden. „Wir erleben gerade das Wiedererstarken der europäischen Halbleiterindustrie“, sagt Aixtron-Chef Felix Grawert dem Handelsblatt.

Bisher exportiert Aixtron die gebauten Maschinen. Das könnte sich jedoch bald ändern. Der US-Konzern Wolfspeed und der Autozulieferer ZF planen ein Chipwerk im Saarland. Für genau die Chips, die Aixtrons Maschinen produzieren können.

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