Mit Kaffeesatz gegen Alzheimer: Forscher finden Substanz, die den Fortschritt der Demenzform bremsen kann

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Immer neue Studien belegen, dass Kaffee unsere Gesundheit fördert. Eine neue Untersuchung zeigt, dass eine Substanz aus der Kaffeebohne bei Alzheimer Wirkung zeigt.

Sie sind Kaffeetrinker? Dann profitieren Sie von einigen gesundmachenden Effekten, wie Forscher weltweit in Studien nachgewiesen haben. Wissenschaftler um Dr. Judit Simon vom Herz- und Gefäßzentrum der Semmelweis-Universität in Budapest etwa fanden heraus, dass bis zu drei Tassen Kaffee pro Tag mit einem geringeren Risiko für Schlaganfälle und tödliche Herzkrankheiten verbunden ist. Auch auf die psychische Gesundheit soll sich moderater Kaffeekonsum positiv auswirken – und sogar vor Depressionen schützen.

Ebenfalls bekannt ist bereits, dass sich regelmäßiger Kaffeekonsum positiv auf das Demenzrisiko auswirkt. „Wir fanden heraus, dass Kaffee- und Teekonsum einzeln oder in Kombination mit einem geringeren Schlaganfall- und Demenzrisiko verbunden sind“, so ein Forscherteam um Yuan Zhang von der School of Public Health an der Tianjin Medical University in China.

Produkt aus Kaffeesatz schwächt negative Effekte von Umweltgiften ab

Auch eine aktuelle Analyse indisch-US-amerikanischer Forscher kommt zu dem Ergebnis, dass eine Substanz in Kaffee Alzheimer-vorbeugend wirkt. Dabei handelt es sich um eine auf Kaffeesäure basierende Substanz mit dem Kürzel CACQD, das aus Kaffeesatz gewonnen werden kann.

Frau hält Tasse, in der Kaffeesatz zu sehen ist.
Kaffee entfaltet einige positive gesundheitliche Effekte. Selbst in Kaffeesatz enthaltene Substanzen sollen unsere Gesundheit fördern, wie Wissenschaftler herausfanden. © Imago

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„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die potenziell die Blut-Hirn-Schranke durchdringenden, aus Kaffeesäure gewonnenen CACQDs vielversprechend sind, um neurodegenerative Störungen (Anmerkung der Redaktion: Dabei handelt es sich um krankhafte Veränderungen, die den Verfall des Nervensystems fördern) im Zusammenhang mit Umweltpestiziden und xenobiotischen Neurotoxiziden zu mildern“, schreiben die Studienautoren um Jyotish Kumar von der University of Texas in El Paso (USA) im Fachblatt Environmental Research. Unter xenobiotischer Neurotoxizität versteht man chemische Stoffe nicht natürlichen Ursprungs, die schädigend auf Nervengewebe wirken. Viele Umweltgifte wie Pestizide und Unkrautvernichtungsmittel fallen in diese Kategorie. Sie werden mit der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer in Verbindung gebracht.

CACQD aus Kaffeesatz schützt Zellen vor freien Radikalen

CACQD hatten die Forschenden in einem umweltfreundlichen Verfahren aus gebrauchtem Kaffeesatz gewonnen. Dafür wurde es vier Stunden lang bei 200 Grad „gekocht“, wie das offizielle Gesundheitsportal der deutschen Apotheker und Apothekerinnen aponet.de informiert. In Versuchen im Reagenzglas und mit Zellkulturen konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass CACQD Zellschäden durch das Pestizid Paraquat verhinderte, indem es aggressive freie Radikale aus den Zellen entfernte. Außerdem konnte CACQD im Versuch spezielle Alzheimer-typische Protein-Ablagerungen hemmen, wie aponet berichtet.

Der Laborversuch muss zwar noch in klinischen Versuchen am Menschen erprobt werden. Doch das Forscherteam geht davon aus, dass eine CACQD-Behandlung bei Menschen sinnvoll sein könnte, wenn Alzheimer im frühen Stadium vorliegt. In dem Fall könnte CACQD den Fortschritt der Krankheit vorbeugen, so die Forschenden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren nicht beantwortet werden.

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