Die „Vereinigten Staaten von Kailasa“ - Abkommen mit fiktivem Land kostet Beamten in Paraguay den Job

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Getty Images Flagge von Paraguay (Symbolbild)

Ein paraguayischer Beamter hat sein Amt niedergelegt, nachdem er ein Abkommen mit einem fiktiven Land unterschrieben hatte. Die sogenannten „Vereinigten Staaten von Kailasa“ werden von einem selbsternannten Guru regiert, der aufgrund diverser Anklagen in Indien gesucht wird.

Arnaldo Chamorro trat am Mittwoch überraschend von seinem Posten als Stabschef des Ministeriums für Landwirtschaft und Viehzucht in Paraguay zurück. Dies geschah, nachdem bekannt geworden war, dass er ein Abkommen mit den Repräsentanten eines fiktiven Landes unterzeichnet hatte, wie „The Guardian“ berichtet. Dieses Land bezeichnet sich als „Vereinigte Staaten von Kailasa“, kurz USK, und wird von einem flüchtigen selbsternannten Guru namens Nithyananda regiert, der wegen diverser Anklagen, darunter sexuelle Nötigung, in Indien gesucht wird.

Trotz gegensätzlicher eigener Behauptungen werden die „Vereinigten Staaten von Kailasa“ nicht von der UN als Nation anerkannt. Dennoch gelang es Nithyananda und seinen Repräsentanten, mehrere Beamte in Paraguay, darunter Chamorro, zu täuschen.

Perfide Täuschung: Fiktives Land schließt Abkommen mit Paraguay

Laut einer Kopie des Abkommens, das am 16. Oktober unterzeichnet und auf in den sozialen Medien geteilt wurde, beinhaltete das Dokument eine Empfehlung an Paraguay, diplomatische Beziehungen mit Kailasa zu etablieren. Außerdem enthielt es die Forderung, „die Erklärung Kailasas als souveränen und unabhängigen Staat in diversen internationalen Organisationen, einschließlich der Vereinten Nationen, zu unterstützen“.

Chamorro gab in einem Radiointerview zu, dass er beim Unterzeichnen des Abkommens nicht gewusst hätte, wo Kailasa tatsächlich liegt. Dennoch unterschrieb er das Dokument, weil Kailasa darin versprach, Paraguay bei verschiedenen Problemen, darunter Bodenbewässerung, zu unterstützen.

Das sind die selbsternannten „Vereinigten Staaten von Kailasa“

Auf der Webseite von Kailasa wird das Land als „antike, erleuchtete, hinduistische, zivilisatorische Nation, die von verdrängten Hindus weltweit wiederbelebt wird“, beschrieben. Laut der indischen Tageszeitung „Deccan Herald“ ist der genaue Standort Kailasas unbekannt. Dies hält Nithyananda und seine Anhänger allerdings nicht davon ab, ehrgeizige Forderungen zu stellen: Die Website des Landes bezeichnet Nithyananda als rechtmäßigen „Herrscher über 19 antike hinduistische Königreiche“. Das Land besitzt sogar eine eigene an „Wikipedia“ angelehnte Online-Enzyklopädie namens „Nithyanandapedia“.

USA und Kanada ebenfalls Opfer der Täuschungsversuche

Es ist nicht das erste Mal, dass Vertreter der Vereinigten Staaten von Kailasa versuchen, internationale Beamte zu täuschen. Laut „The Guardian“ gelang es ihnen bereits Anfang dieses Jahres, an einem Treffen der Vereinten Nationen in Genf teilzunehmen und Abkommen mit Lokalpolitikern in den USA und Kanada abzuschließen.

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