Erst Frühsommer, jetzt Spätwinter: Max Raith vom Gartenbauverein Allershausen gibt Tipps zum nächtlichen Frost

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Zugedeckt: Gemüse im Beet oder frostempfindliche Pflanzen können mit einem Gartenvlies bedeckt werden, um sie vor der Kälte zu schützen. © Max Raith

Anfang April gab es sommerliche Temperaturen, nun herrschen nachts fast Minusgrade: Max Raith vom Gartenbauverein Allershausen erklärt im FT-Interview, auf was man nun im Garten achten sollte.

Landkreis – Hobbygärtner haben sich im überdurchschnittlich warmen April-Anfang schon in ihren Gärten und auf ihren Balkonen ausgetobt. Gemüse wurde angepflanzt, Blumen schmücken die ersten Töpfe und neue Pflänzchen zieren die Terrasse. Ungelegen kommt da der plötzliche Kälteeinbruch und nächtlicher Frost. Auf welche Pflanzen man nun besonders achten sollte und wie man einige davon schützt, verrät Maximilian Raith, Hobbygärtner und 2. Vorstand des Gartenbauvereins Allershausen.

Herr Raith, wie schlimm ist der kommende Kälteeinbruch bzw. der nächtliche Frost in den nächsten Tagen für die Pflanzen draußen?
Schlimm ist, dass fast alle Obstbäume gerade in voller Blüte stehen. Was ungewöhnlich ist, denn normalerweise blühen die nicht alle zur gleichen Zeit, sondern nach und nach. Der Apfel zum Beispiel ist heuer früher dran. Ich vermute den Grund in den warmen Temperaturen im März und Anfang April. Der Frost, verbunden mit dem Regen, tut den Bäumen selbst nichts, aber dieser Mix beschädigt die Blüten. Außerdem fliegen die Bienen bei solchen Temperaturen nicht und bestäuben damit nichts. Es ist also abzuwarten, wie die Ernte sein wird – vermutlich nicht so gut. Insgesamt bedeuten diese Temperaturschwankungen von sehr warm zu sehr kalt Stress für Pflanzen.

Max Raith, 2. Vorstand vom Gartenbauverein Allershausen im Portrait
Max Raith hat Tipps zum April-Frost. © Max Raith

Obstbäume sind also nicht zu schützen, doch was können Hobbygärtner nun beachten?
Wer bereits Pflanzen draußen in einem Gewächshaus hat, sollte bei diesem nachts definitiv alle Öffnungen schließen. Wer auf Nummer sicher gehen will, holt die Pflanzen wieder rein. Tomaten beispielsweise sollten erst nach den Eisheiligen, also nach dem 15. Mai, nach draußen gebracht werden. Mein Gemüse, das ich bereits ins Beet gesetzt habe, wie Salat und Kohlrabi, decke ich mit einem dünnen Gartenvlies aus Holzfasern ab, sodass die Pflanzen nachts von Frost geschützt sind. Dieses Vlies gibt es in jedem Baumarkt.

Olivenbaum und Zitronenbaum in der Sonne an einer Hauswand
Lieben die Sonne, sollten jetzt aber näher an die Hauswand gestellt werden: mediterrane Pflanzen wie Oliven- oder Zitronenbaum. © Max Raith

Auf welche Pflanzen sollten Gärtner nun besonders achtgeben?
Heimischen Pflanzen sollten die Temperaturstürze nichts ausmachen. Man sollte also besonders auf mediterrane Pflanzen sowie Kräuter achten, die man sich in den Garten oder auf den Balkon geholt hat. Zitronenbäume oder Olivenbäume beispielsweise sind frosthart, man sollte sie jedoch näher an die Hauswand stellen. Das Mauerwerk heizt sich über Tag auf und gibt über Nacht die Wärme ab und hält so den Frost ab.

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