40 Jahre nach dem Austritt sucht Grönland wieder die Nähe der EU

Vor 40 Jahren trat Grönland als erstes und bisher einziges Gebiet aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) aus. Grund war die Skepsis gegenüber der Fischereipolitik des EU-Vorläufers, die als Bedrohung für die Nutzung von Grönlands wichtigster Ressource galt. Heute strebt die grönländische Regierung laut "DR" jedoch eine engere Zusammenarbeit mit der EU an.

Grönland will engere Kooperation mit der EU

Grönland möchte zwar nicht der EU beitreten, aber eine intensivere Kooperation. Die EU hat kürzlich ihre finanzielle Unterstützung für Grönland mehr als verdoppelt: Zwischen 2028 und 2034 sollen 530 Millionen Euro fließen.  

Das Geld wird in Bildung, erneuerbare Energien, Digitalisierung und nachhaltigen Tourismus investiert. Zudem gibt es ein Fischereiabkommen, das Grönland laut "DR" allein in diesem Jahr über 17 Millionen Euro einbringt.

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Grönlands Regierungschef Jens-Frederik Nielsen
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und Grönlands Regierungschef Jens-Frederik Nielsen picture alliance / Ritzau Scanpix | Mads Claus Rasmussen

Wirtschaftliche und geopolitische Gründe ausschlaggebend

Wie "DR" berichtet, sind wirtschaftliche und geopolitische Gründe ausschlaggebend für Grönlands Annäherung an die EU. Nach Trumps offenem Willen zu einer amerikanischen Übernahme der Insel, die dort in großen Teilen abgelehnt wird, sucht Grönland Unterstützung bei europäischen Partnern wie Deutschland und Frankreich. Die EU hat zudem wie Trump ein strategisches Interesse an Grönlands Ressourcen.

Heute wird der grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen im EU-Parlament sprechen. Laut "DR" wird erwartet, dass er seinen Willen für eine weitere Vertiefung der Beziehungen mit Brüssel bekunden wird, wohl auch in der Hoffnung auf weitere Gelder.