Nach Gefangenenaustausch - Russland will weitere Gefangene freibekommen

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Russland will nach Angaben seines Botschafters in den USA, Anatoli Antonow, weitere Gefangene aus den USA freibekommen. „Es gibt immer noch Dutzende von Russen in amerikanischen Gefängnissen, die hoffnungsvoll auf das Vaterland blicken und auf ihre Stunde der Freilassung warten“, teilte Antonow bei Telegram mit. Sie seien durch die internationale „Jagd“ der US-Geheimdienste auf Russen hinter Gittern gelandet. „Wir werden maximale Anstrengungen unternehmen, um die Befreiung fortzusetzen und die Notlage aller Landsleute zu lindern, die in den Fängen der örtlichen Justiz sind.“

Auch in russischen Straflagern sitzen noch viele politische Gefangene, die auf Freilassung hoffen. Beobachter befürchten nach dem beispiellosen Gefangenenaustausch am Donnerstag, dass Russland weiterhin auch westliche Bürger festnehmen könnte, um sie als Geiseln einzusetzen und im Ausland inhaftierte Landsleute freizupressen.

Russland würdigt freigelassene Straftäter

Antonow gratulierte mehreren in den USA freigelassenen Russen. Dazu gehören Roman Selesnjow, ein verurteilter Computer-Hacker und Wladislaw Kljuschin, ein wegen Cyberbetrugs verurteilter IT-Unternehmer. Ebenfalls frei ist Wadim Konoschtschjonok, ein mutmaßlicher Geheimdienstagent. Er soll unter Umgehung von Sanktionen Technik geschmuggelt haben, die auch militärisch genutzt werden kann.

Kremlchef Wladimir Putin hatte die freigelassenen Russen, darunter den „Tiergartenmörder“ Wadim Krassikow, am Donnerstagabend auf dem Moskauer Flughafen mit rotem Teppich und Präsidentengarde empfangen. Putin, der von Verteidigungsminister Andrej Beloussow und Auslandsgeheimdienstchef Sergej Naryschkin begleitet wurde, lobte die Standhaftigkeit der im Westen verurteilten Straftäter und kündigte Auszeichnungen sowie eine neue „Verwendung“ für sie an.