Droht ein neuer Handelskrieg? - Trump will bei Wiederwahl alle EU-Importe mit Zöllen belegen
Die Europäische Union bereitet sich auf mögliche Zollmaßnahmen von Donald Trump vor, sollte er wieder ins Weiße Haus einziehen. Trump hat angekündigt, einen universellen Zoll von zehn Prozent auf alle EU-Importe zu erheben. Die EU erwägt bereits Gegenmaßnahmen. Handelskommissar Valdis Dombrovskis betonte gegenüber der „Financial Times“: „Wir haben unsere Interessen mit Zöllen verteidigt und wir sind bereit, diese Interessen wieder zu verteidigen, wenn es nötig ist.“
Vergeltungszölle und andere Maßnahmen möglich
Eine mögliche Vereinbarung könnte auch darin bestehen, freiwillig mehr Produkte aus den USA zu importieren, um Trumps Drohungen abzuwenden. Falls dies scheitert, plant die EU jedoch, Vergeltungszölle von mindestens 50 Prozent auf ausgewählte US-Produkte zu erheben. Das berichtet „ntv“.
Die Auswahl der betroffenen Güter könnte sich an sensiblen Produkten wie Harley-Davidson-Motorrädern oder Whiskey orientieren, die in republikanisch geführten Bundesstaaten produziert werden. „Während Trumps erster Amtszeit hat die EU auch schon auf einzelne Güter einen höheren Zoll verlangt“, erklärt Samina Sultan, Expertin beim Institut der Deutschen Wirtschaft.
Härtere Gangart gegen China könnte Trump besänftigen
Ein weiterer Ansatz der EU könnte sein, Trump durch eine härtere Gangart gegenüber China zu besänftigen. Die EU-Kommission hat bereits vorläufige Strafzölle auf chinesische E-Autos verhängt. Kommissionssprecherin Birgit Schmeitzner betonte, die EU und die USA müssten angesichts einer „aggressiven“ Regierung in Peking und deren Freundschaft mit Russland zusammenstehen. Die EU wolle die „strategische Zusammenarbeit“ mit Washington weiter vertiefen, auch unter einem Präsidenten Trump.