Sporteln hält die Jubilarin fit
Isen – Anneliese Lill feiert ihren 80. Geburtstag mit vielen Gästen. Noch immer fährt sie regelmäßig ins Ferienhaus nach Ungarn.
Manche Menschen gehen mit fortschreitendem Alter nicht mehr zum Sport, weil sie es neben der harten Arbeit körperlich gar nicht mehr schaffen. Anders Anneliese Lill: „Ich bin deswegen zum Sport gegangen, damit ich es in der Arbeit aushalte.“ Und das hält sie jung, vermutet sie.
Denn nun feierte Lill im Gasthof Wegmaier im Kreis der Verwandtschaft in Isen ihren 80. Geburtstag. Doch auch seit der Rente hält sich die Isenerin weiterhin fit und lässt sich fünf Stunden die Woche bei den verschiedensten Gymnastikstunden im Ort blicken. Auch zum Einkaufen oder dem ein oder anderen Termin in der näheren Umgebung fährt sie stets selbstständig mit dem E-Bike.
Geboren in der Tschechei musste Lill 1969 nach Geretsried umsiedeln. Dort arbeitete sie in der Holzspielzeugfabrik Lorenz. Nachdem es für ihren Ehemann dort jedoch als Busfahrer zu wenig Berufsmöglichkeiten gab, verschlug es das Paar 1982 weiter nach Isen. „Und es war anfangs gar nicht so leicht, unter den Alteingesessenen Anschluss zu finden“, erinnert sie sich.
Doch getreu ihrem Lebensmotto „Nicht unterkriegen lassen“, biss sie die Zähne zusammen. Und durch regelmäßiges Sporteln in den lokalen Gruppen, sowie die stetige Anwesenheit in Wirtshäusern und bei Veranstaltungen schafften es die Lills schließlich, sich in der Gemeinde zu integrieren und zu verwurzeln.
Zudem kauften sich die beiden in Ungarn ein Ferienhaus, das sie von der Ruine zum ansehnlichen Gebäude hochzogen. Doch kaum waren die Renovierungsarbeiten abgeschlossen, wurde Lill vor 21 Jahren zur Witwe. Trotzdem sah sie das Haus weiter als Erholungsort und ließ es sich immer wieder im nahegelegenen Thermalbad gut gehen. Aus Isen wegzuziehen, das kam für sie nicht in Frage.
Schließlich wohnten mittlerweile auch ihre beiden Töchter dort. Beruflich arbeitete sie seit der damaligen Eröffnung in der lokalen Penny-Filiale, bis jene 2009 geschlossen wurde und Lill in den Vorruhestand ging: „Und die Leute grüßen mich heute noch, also war ich gar nicht so ekelhaft“, sagt sie und lacht.
Als Rentnerin konnte sie sich ganz um das Familienleben mit ihren beiden Töchtern sowie mittlerweile fünf Enkeln und vier Urenkeln, die größtenteils in der Erdinger Umgebung wohnend, konzentrieren. Regelmäßig von der Verwandtschaft besucht, bestreitet sie ihr Leben weiterhin alleine, berichtet sie stolz. Und solange es gesundheitlich geht, soll das auch so bleiben, stellt sie klar. Und dafür geht es eben auch weiterhin regelmäßig zum Sport.