Satellitenbilder enthüllen: So stark beschädigte Erdbeben Russlands Atom-Hafen

Experten hatten bereits in der vergangenen Woche Alarm geschlagen. Nun gibt es Hinweise darauf, dass ein russischer Atom-U-Boot-Stützpunkt in der Region Kamtschatka durch das starke Erdbeben beschädigt worden ist.

Wie die "New York Times" (NYT) berichtet, deuten Satellitenbilder der kommerziellen Firma Planet Labs auf einen Schaden an einem schwimmenden Pier des Stützpunktes Rybachiy hin. Ein Teil des Piers scheint sich demnach von seinem Ankerpunkt gelöst zu haben. 

Satellitenbilder deuten auf keine größeren Schäden hin

Gravierende Auswirkungen sind allerdings nicht zu erwarten. "Dies wird die Kampfbereitschaft des Stützpunkts wahrscheinlich nicht beeinträchtigen – und die Reparaturen am Pier werden vermutlich nicht teuer sein", erklärte das Conflict Intelligence Team der "New York Times" auf Anfrage. Dabei handelt es sich um eine Forschungsgruppe, die Open-Source-Daten zur Analyse des russischen Militärs nutzt. 

Weiter heißt es im Bericht der Zeitung, dass die Satellitenbilder abgesehen vom Schaden am schwimmenden Pier keine größeren Zerstörungen vermuten lassen. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich bisher nicht zu den Berichten.

Rybachiy als wichtiger Knotenpunkt der russischen Pazifikflotte

Fest steht: Der Atom-U-Boot-Stützpunkt Rybachiy fungiert als wichtiger Knotenpunkt der russischen Pazifikflotte. Er dient der Wartung und dem Einsatz Moskaus nuklear angetriebener U-Boote in der Pazifikregion.

Das Erdbeben, das die russische Pazifikküste vor Kamtschatka erschütterte, hatte die Stärke 8,8. Danach galten für Millionen von Menschen im Pazifikraum Tsunami-Warnungen. In zahlreichen Ländern, darunter Japan, den  Philippinen, Hawaii und Lateinamerika herrschte zeitweilig der Alarmzustand. Selbst im Tausende Kilometer entfernten Neuseeland riefen die Behörden zur Vorsicht auf.

mit Material der dpa