EU-Land nimmt Putin-Freunde ins Visier: „Energie“-Oligarchen müssen Luxusvillen abgeben

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Frankreich beschlagnahmt Luxusvillen russischer Oligarchen. Kremlnahe Milliardäre sollen in der EU keinen Zugriff auf ihr Vermögen haben.

Grasse/Saint-Raphaël – Im Ukraine-Krieg versucht die EU, Russland und dessen Verbündete im Kreml mit Sanktionen unter Druck zu setzen. Im Süden Frankreichs ist den Behörden offenbar ein Schlag gegen russische Oligarchen gelungen. Im Rahmen von Ermittlungen wegen Geldwäsche wurden laut Justizkreisen am Montag (14. September) mehrere Villen russischer Unternehmer beschlagnahmt.

Die Ermittlungen, die bereits im März begannen, führten zu gerichtlichen Entscheidungen, die unter anderem die Beschlagnahmung eines Grundstückes in Grasse sowie von Luxusvillen in Saint-Raphaël und Grimaud ermöglichten.

Frankreich nimmt Putin-Freunde ins Visier: Behörden beschlagnahmen Villen und Grundstücke

Insgesamt belaufen sich die beschlagnahmten Vermögenswerte auf über 70 Millionen Euro. Diese werden zwei russischen Oligarchen zugeschrieben: Ruslan Gorjuchin und Michail Opengejm, die beide im Besitz eines zyprischen Passes sein sollen. Beide sind im Energiesektor tätig und keine Unbekannten. Gorjuchin soll für den Milliardär Arkadi Rotenberg, einen engen Vertrauten von Wladimir Putin, gearbeitet haben. Der Name Opengejm tauchte in den Pandora Papers auf, einer Enthüllungsrecherche des Internationalen Konsortiums für Investigative Journalisten (ICIJ), die 2021 Steuervermeidungstricks zahlreicher wohlhabender Personen, darunter Politiker, ans Licht brachte.

Wladimir Putin
EU-Behörden gehen gegen Wladimir Putins Oligarchenfreunde vor. © IMAGO/SNA/Mikhail Metzel

Sanktionen gegen russische Oligarchen: EU-Länder frieren Vermögenswerte in Milliardenhöhe ein

Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 hat die EU weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängt. Diese Maßnahmen umfassen nicht nur wirtschaftliche Sanktionen sowie Beschränkungen für Diplomaten und Visa, sondern betreffen auch Putin-Unterstützer. Oligarchen mit Kreml-Verbindungen sollen in der EU keinen Zugang zu ihrem Vermögen haben, denn viele von ihnen besitzen beträchtlichen Reichtum außerhalb Russlands.

Frankreich hat seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges mutmaßliches russisches Vermögen im Wert von Milliarden eingefroren. Dabei wurden unter anderem Luxusjachten, Chalets und ähnliche Besitztümer beschlagnahmt. Meist wird das Vermögen nur eingefroren, da eine dauerhafte Beschlagnahmung rechtliche Hürden mit sich bringt. (AFP/hk)

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