Studie ergibt: Arbeitnehmer würden für Homeoffice sogar Gehaltskürzungen in Kauf nehmen

  1. Startseite
  2. Leben
  3. Karriere

KommentareDrucken

Obwohl viele Unternehmen Präsenz fordern, steht bei den Beschäftigten Homeoffice weiterhin hoch im Kurs. Dafür würden sie sogar auf Gehalt verzichten.

Beim Homeoffice scheiden sich die Geister. Während remote arbeiten in der Corona-Pandemie für viele Unternehmen noch als die Norm galt, setzen die Arbeitgeber nun wieder vermehrt auf Präsenz. Im Homeoffice seien Arbeitnehmer weniger produktiv, heißt es oft als Begründung. Die Beschäftigten hingegen wollen lieber von zu Hause arbeiten – und würden dafür sogar weniger Gehalt in Kauf nehmen. Das ergab jetzt eine Studie der Software-Bewertungsplattform Capterra, an der auch 246 deutsche Beschäftige teilnahmen.

Mehr als jeder dritte Beschäftigte würde für Homeoffice weniger Gehalt in Kauf nehmen

Eine Frau sitzt im Homeoffice auf ihrem Bett und schaut auf einen Laptop.
Laut einer Umfrage würden etwa die Hälfte der Arbeitnehmer am liebsten immer im Homeoffice arbeiten. © Westend61/IMAGO

In der Studie zeigte sich, dass 38 Prozent der befragten Arbeitnehmer in Deutschland weniger Gehalt akzeptieren würden, um dafür von zu Hause arbeiten zu können. Das Büro in den eigenen vier Wänden ist Vielen also einiges wert. Rund 45 Prozent der Befragten gaben weiter an, am liebsten immer von zuhause aus arbeiten zu wollen. Für ein hybrides Modell sprachen sich ebenfalls 45 Prozent aus. Lediglich 10 Prozent gaben an, durchweg im Büro arbeiten zu wollen. Dass Homeoffice bei Beschäftigten weiterhin beliebt bleibt, liegt an den wohlbekannten Gründen: Die Forderungen nach einer besseren Work-Life-Balance, also der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben wird von den meisten Befragten genannt.

Ständig im Homeoffice? Auch finanzielle Gründe spiele eine Rolle

Doch auch Inflation und Preissteigerungen tragen zum Homeoffice-Wunsch vieler bei. Weniger Fahrtkosten, weniger Spritverbrauch, hohe Zeitersparnis – für viele ist es billiger, zu Hause zu bleiben. Rund 60 Prozent der Befragten zeigten sogar die Bereitschaft, aufgrund zu hoher Kosten für Arbeit vor Ort den Job zu wechseln. Auch wenn es sich nur um hypothetische Szenarien handelt, sind dies alarmierende Zahlen für Unternehmen.

Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Job & Beruf finden Sie im Karriere-Newsletter unseres Partners Merkur.de.

Raus aus dem Homeoffice: Wie es Unternehmen gelingen kann, Mitarbeiter ins Büro zurückzuholen

Wie kann es gelingen, Mitarbeiter verstärkt zur Rückkehr ins Büro zu motivieren? Mit „Back To Office“-Strategien widmen sich Unternehmen dieser Frage schon länger. Auch in der Capterra-Studie wurden Arbeitnehmer befragt, was sie motivieren könnte, öfter ins Büro zu gehen:

  • Kostenlose oder vergünstigte Mahlzeiten (76 Prozent)
  • Frei wählbare oder flexible Arbeitszeiten (69 Prozent)
  • Erstattung von Park- und Fahrtkosten (64 Prozent)
  • Fitness- oder Welnessprogramme vor Ort (57 Prozent)
  • Lern- und Weiterbildungsmöglichkeiten (44 Prozent)

Eine Studie der Universität Konstanz aus dem Jahr 2023 brachte ähnliche Ergebnisse. Vor allem die jüngere Generation (18-35 Jahre) sei demnach bereit, Abstriche beim Gehalt zu machen, wenn dafür die Möglichkeit zum Homeoffice erhalten bleibe. Die Capterra-Studie zeigte außerdem, dass sich Unternehmen der gesteigerten Kosten für die Arbeit vor Ort zunehmend bewusst werden. Für diejenigen, die auf Remotearbeit nicht verzichten wollen, ein gutes Argument, um den Chef vom Homeoffice zu überzeugen.

Auch interessant

Kommentare