Stühlerücken beim FC Bayern: Eberl kommt, 246-Millionen-Mann geht
Der FC Bayern präsentiert mit Max Eberl einen neuen, starken Mann. Ein anderes Vorstandsmitglied wird den Klub dagegen verlassen.
München – Der FC Bayern rüstet sich für die Zukunft. Mit Max Eberl wurde die vakante Stelle des Sportvorstands besetzt. Trotzdem wird sich die Führungsriege ab Sommer verkleinern, denn ein langjähriger Boss wird den Verein verlassen. Die Rede ist von Andreas Jung, dem „246-Millionen-Mann“.
Stühlerücken beim FC Bayern: Eberl startet, 246-Millionen-Mann geht
Nach 27 Jahren ist Schluss: Andreas Jung wird seinen auslaufenden Vertrag beim FC Bayern nicht verlängern, das wurde bereits im vergangenen November bekannt. Der Marketing-Vorstand hatte in der Vergangenheit großen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Bayern.
Jung ist dafür verantwortlich, dass die Vermarktungsumsätze um das 20-fache gestiegen sind. Um genau zu sein: von einst 13 Millionen auf satte 246 Millionen Euro.
Nach 27 Jahren FC Bayern: Erfolgsgarant tritt ab
„Er verantwortet seit 1996 unser Sponsoring und formte den Verein in dieser Zeit zu Europas Spitzenreiter im Bereich der Vermarktung. Ohne diese Einnahmen hätten wir uns nicht ganz oben im europäischen Fußball etablieren können“, sagte Präsident Herbert Hainer über Jung bereits im November, als die Trennung für den Sommer verkündet wurde.
Jung „organisierte zudem hunderte von Events, von Meisterfeiern bis hin zu den Finals der Champions League. Sein Einsatz, seine Innovationskraft und seine Loyalität sind herausragend, außerdem schätzen wir ihn alle menschlich für seine Verlässlichkeit, seine Geradlinigkeit und seinen offenen, immer freundlichen Charakter“, erklärte Hainer über den 62-Jährigen. Zudem etablierte der studierte Sportwissenschaftler und Sportmanager „unzählige Partnerschaften, darunter so wichtige wie die mit der Deutschen Telekom, adidas, Audi oder der Allianz und führte den FC Bayern“, schreiben die Münchner über Jung.
Bayern-Vorstand: Eberl kommt, Jung geht
Durch das Ausscheiden von Jung wird sich der Vorstand des FC Bayern ab dem 1. Juli wie folgt darstellen: Neben Jan-Christian Dreesen (Vorstandsvorsitzender) und dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Michael Diederich (Finanzen & Vertrieb) wird sich Max Eberl um den Sport kümmern. Das Gremium muss für die neue Saison einen Nachfolger für Trainer Thomas Tuchel finden. Auf seiner Bayern-Vorstellung sprach Eberl über ein Telefonat mit Xabi Alonso.
Besonders in der Trainer-Causa dürften sich die Bayern durch die neue Struktur Handlungsschnelligkeit erhoffen. „Mit dem neuen Organisationsaufbau, den wir im Aufsichtsrat für unseren Vorstand beschlossen haben, werden wir schlanke und effiziente Strukturen schaffen, die kurze Abstimmungen und dynamische Entscheidungen ermöglichen. Uns beim FC Bayern ist es wichtig, immer handlungsschnell sein zu können“, sagte Hainer und bedankte sich noch einmal bei Jung, „dem wir für über 25 Jahre lange großartige Arbeit sehr dankbar sind.“ (ck)