Feuerwerk steckt Auto in Brand
Zwei Hunde überfahren, ein Autobrand wegen eines Feuerwerkskörpers – doch insgesamt war der Jahreswechsel im Landkreis Starnberg vergleichsweise ruhig. Berichte über Verletzte und größere Schäden lagen an Neujahr nicht vor.
Starnberg/Gauting – Die zwei Seiten des Jahreswechsels erlebte Tutzings Bürgermeister Ludwig Horn zusammen mit vielen Tutzingern um Mitternacht auf dem Thomaplatz. Er hatte mit seiner Lebensgefährtin Maria Hörtrich zu einer Aktion „Spenden statt Böllern“ aufgerufen – und die Tutzinger kamen gerne. „Auf einmal kamen sie von überall her“, sagte Horn am Neujahrstag. Geböllert habe am Platz keiner, dafür konnte man die ganze Südseite des Starnberger Sees sehen – und das viele Feuerwerk dort. Die Spendensammlung lief auch gut, mehrere Hundert Euro kamen für die Tabaluga-Kinderhilfe in Tutzing zusammen, und das in nur eineinhalb Stunden. Zur selben Zeit brannten anderswo Mülltonnen, zwei Hunde wurden überfahren.
Aus Sicht von Feuerwehr und Polizei war es ein eher ruhiger Jahreswechsel. Kreisbrandinspektor Max Wastian zählte knapp ein halbes Dutzend Einsätze durch Feuerwerk. In der Regel brannten Mülltonnen, und zwar drei in Starnberg, eine in Gauting, eine in Walchstadt, eine in Aufkirchen. Für die Feuerwehren, die vielfach durch eine Silvesterfeier im Gerätehaus eine Art Bereitschaftsdienst eingerichtet hatten, stellte das kein Problem dar. Die Polizei meldete aus dem Landkreis Starnberg nur einen Fall – der ist dafür außergewöhnlich.

Am Dienstag gegen 9 Uhr stellte ein Mann seinen Mercedes in Gauting am Bahnhofsplatz auf einen Parkplatz. Wenige Minuten später bemerkte er, dass sein Wagen im vorderen Fahrzeugbereich Feuer gefangen hatte. „Der Fahrzeugbesitzer versuchte daraufhin vergeblich, den Brand mit einem Feuerlöscher in den Griff zu bekommen“, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt mit. Auch Polizeibeamte und Passanten versuchten, die Flammen einzudämmen, bis die Gautinger Feuerwehr nach wenigen Minuten eintraf. Die hatte den Brand schnell gelöscht. Verletzt wurde niemand. Die Polizei gibt den Sachschaden mit mindestens 6000 Euro an. „Da unter dem Pkw ein Feuerwerkskörper festgestellt wurde, wird derzeit vom Verdacht einer vorsätzlichen Brandlegung ausgegangen“, teilte die Polizei weiter mit. Es soll sich um einen funkensprühenden Feuerwerkskörper gehandelt haben. Zeugen sind daher gesucht, die sich bei der Kripo Fürstenfeldbruck unter (0 81 41) 61 20 melden sollen. Der Feuerwehreinsatz dauerte rund eine Stunde – auch, weil die Wehr die Straße noch streuen musste, weil das Löschwasser gefror. In der Nacht rückte die Wehr nach Angaben von Kommandant Alex Jung noch zu einem Hüttenbrand an der Günther-Caracciola-Straße – Ursache unklar, vom Nachbarn gelöscht – und einem Containerbrand am Würmufer aus.

Vor jedem Jahreswechsel bitten Tierschützer um einen Böllerverzicht, weil die Knallerei Tiere in Panik versetzt. Dass das begründet ist, zeigen zwei Fälle auf der A 95 im Bereich des Autobahndreiecks Starnberg. Zwei Hunde liefen ihren Besitzern „vermutlich aufgrund des Feuerwerks verschreckt“, wie die Verkehrspolizei meldete, davon. Beide liefen in der Nähe des Dreiecks um 0.50 Uhr und 1 Uhr auf die Fahrbahn und wurden von Fahrzeugen erfasst. Ein Hund starb, der zweite konnte von der Besitzerin verletzt in eine Tierklinik gebracht werden.