Für die Ganztagsbetreuung: Kranzberger Grundschule erhält Anbau
Die Zeit drängt: Kranzberg braucht Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung, die 2026 Pflicht wird. Jetzt traf der Gemeinderat eine wesentliche Entscheidung.
Kranzberg - Es ist das teuerste Projekt der Gemeinde seit Langem, und die Zeit drängt. Ab 2026 ist die Ganztagsbetreuung in Bayern Pflicht. In Kranzberg nimmt man dafür eine Erweiterung, sprich einen Anbau der Grundschule in Kauf. Die Kosten wurden zuletzt auf über sechs Millionen Euro beziffert.
Es handelt sich um eine Kombi-Lösung in die auch der bisher im Kinderhaus „Kleeblatt“ untergebrachte Hort mit etwa 35 Plätzen inkludiert ist. Bereits beschlossenen Plänen zufolge soll ab 2027 die komplette Ganztagsbetreuung im neuen Anbau der Grundschule angeboten werden. Hierzu ist es notwendig, möglichst bald einen Förderantrag zu stellen, wie Geschäftsleiterin Theresa Schmid bei der Vorstellung des Raumprogramms und eines pädagogischen Konzepts für die geplante Ganztagsbetreuung deutlich machte.
Bis Ende 2027 muss der Einzug erfolgen
„Es ist sehr wichtig, dass wir das beschließen“, sagte Schmid mit dem Hinweis, dass an der Grundschule mit einer Betreuungsquote von 80 Prozent zu rechnen sei. Die Rechnung kann laut Schmid demzufolge etwa auf „120 Plätze plus 25 Hortplätze“ lauten. Sollten die Hortplätze ebenfalls als neu eingestuft werden, würde es auch hierfür eine Förderung geben, je nach Leistungsfähigkeit der Gemeinde. Einer vorsichtigen Schätzung zufolge ist laut Schmid mit einer Förderantragssumme in Höhe knapp 1,1 Millionen Euro zu rechnen.
Grund genug also, um dem Raumprogramm mit insgesamt fünf Gruppenräumen, einer Experimentierwerkstatt, einem Personalraum für Besprechungen sowie einer kleinen Küche, einer Mensa und einem Gymnastikraum jetzt zuzustimmen. Noch dazu, weil man der Geschäftsleiterin zufolge bis Ende 2027 komplett eingezogen sein müsse. Darüber hinaus müssen dann auch die Verwendungsnachweise erfolgt sein. Bürgermeister Hermann Hammerl sprach sich deshalb klar dafür aus, diese Verwendungsnachweise rechtzeitig zu erlangen, um die 7500 Euro Ganztagsförderung pro Platz am Ende auch abgreifen zu können, wie er bekräftigte.

Kritik an dem Vorhaben gab es erneut von Georg Neumair (FWG), weil das bedeute, dass man wieder nichts für die Kinderbetreuung im Gemeindeteil Thalhausen tue. „Es war eigentlich Konsens, dass man da was macht“, gab der Gemeinderat zu bedenken. Seit 30 Jahren würden die Eltern in Thalhausen nun schon darauf warten, „einen vernünftigen Kindergarten“ zu bekommen. Jetzt sei wohl endgültig kein Geld mehr dafür da, befürchtete er.
Bürgermeister: 2026 soll der Rohbau stehen
Silvia Tüllmann (FWG) widersprach. „Das eine schließt das andere nicht aus,“ sagte sie und kündigte an: „Ich werde das weiterverfolgen.“ Neumair zeigte sich indes skeptisch. Dem Raumprogramm und dem pädagogischen Konzept für die Ganztagsbetreuung, das eine Aufstockung des Fachpersonals um mindestens eine Erzieherin vorsieht, stimmte er als einziger im Rat nicht zu. Hammerl zeigte sich dennoch zufrieden. Er gehe davon aus, dass der Rohbau für die Erweiterung der Grundschule 2026 stehe, und man 2027 zum gewünschten Zeitpunkt einziehen könne.