Die Partei Reform UK brauche einen neuen Chef, schrieb der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf seiner Online-Plattform X, auf der er sich seit Monaten an der britischen Politik abarbeitet. „Farage hat nicht das, was es dazu braucht.“
Musk hat sich im US-Wahlkampf vehement für Trump eingesetzt und sich zuletzt mehrmals auch lautstark für die AfD ausgesprochen. Darüber hinaus wettert er seit längerem gegen die britische Politik und dort in erster Linie gegen die Labour-Regierung von Premierminister Keir Starmer. Zuletzt warf er ihr vor, nicht genug für die Aufklärung früherer Missbrauchsskandale zu tun.
Spekulation über Großspende Musks an die Partei
Mitte Dezember hatte Musk den Brexit-Vorkämpfer Farage in Trumps Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida getroffen. Danach bestätigte Farage zwischen den Zeilen erstmals Gerüchte über eine mögliche Großspende von Musk für Reform UK.
In britischen Medien wird seit geraumer Zeit spekuliert, dass der X-Eigentümer die Partei mit bis zu 100 Millionen US-Dollar (knapp 97 Mio. Euro) unterstützen könnte. Trumps Wahlkampf hatte der Multimilliardär mit einer noch höheren Summe finanziert.
Musk setzt sich für inhaftierten rechtsextremen Aktivisten ein
Nun jedoch scheint Musk Farage für eine Fehlbesetzung zu halten. Das könnte mit unterschiedlichen Ansichten über den im Gefängnis sitzenden britischen rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson zu tun haben, für den sich Musk via X einsetzt.
Der Tesla-Chef hatte am Donnerstag in einer Reihe von Posts auf X die Freilassung Robinsons gefordert. Er begründete dies damit, dass Robinson seit langer Zeit auf mehrere Skandale aufmerksam gemacht habe - darunter jener um ein vor gut einem Jahrzehnt entdecktes Netzwerk zum Missbrauch von Mädchen in mehreren englischen Ortschaften und Städten, darunter Rochdale, Rotherham und Oldham.
Berichte über das Netzwerk hatten in Großbritannien über Jahre Empörung und Kritik ausgelöst. In einer Reihe von Gerichtsprozessen zu dem Netzwerk wurden schließlich dutzende Männer verurteilt, die meisten von ihnen aus Südasien stammende Muslime.
Als Reaktion hatte sich Farage, der sich zuvor wiederholt positiv zu Ansichten von Musk geäußert hatte, sich von denjenigen zu Robinson allerdings distanziert.
„Nun, das ist eine Überraschung!“, schrieb Farage zu dem X-Beitrag von Musk. „Elon ist eine beeindruckende Person, aber in diesem Punkt bin ich leider anderer Meinung.“ Er sei der Ansicht, dass Robinson jedenfalls nicht der richtige Mann für die Partei wäre.